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Eine Uraufführung und mehrere Abschlussprüfungen

Der Kompositionsstudent Carlos Cárdenas legte mit der Uraufführung des Stücks „un y una“ am 11. und 12. Mai einen Teil seiner Prüfung im Studiengang Konzertexamen/Meisterklasse ab. Auch für die Solistinnen und Solisten und einen der Dirigenten des Abends war das Orchesterkonzert Teil der Abschlussprüfung.

Für Yurie Tamura (Violine), Sol Park (Klavier), David Desimpelaere (Kontrabass), Yu Young Jin (Schlagzeug) und Carlos Cárdenas war das Konzert Teil der Abschlussprüfung im Studiengang Konzertexamen/Meisterklasse. Gustave Winkler, der gemeinsam mit Prof. Scott Sandmeier das Orchester leitet, legt einen Teil seiner Masterprüfung ab.

Für den Kompositionsstudenten Cárlos Cardenas (Klasse Prof. Cornelius Schwehr) war es eine Auszeichnung und eine Herausforderung zugleich, sein Examensstück für das Orchester der Musikhochschule zu schreiben. Nur wenige erhalten den Auftrag, aufgrund einer überzeugenden Zwischenpruüung ein Werk für große Besetzung zu komponieren.

Die wirkliche Herausforderung jedoch lag in der Besetzung. Als die Zwischenprüfungskommission der Idee nachging, weitere Solistinnen- und Solistenabschlüsse in die Situation zu integrieren, fiel die Wahl auf Yurie Tamura, David Desimpelaere und Yu Young Jin. Damit war eine Klangkombination vorgegeben, die ungewöhnlich ist, die Carlos Cárdenas umso mehr als Anreiz für seine Arbeit begriff. So bot sie unter anderem Anlass, die klassische Aufgabenverteilung von Solo und Tutti zu hinterfragen und immer wieder neue Kommunikationsmodelle zu entwerfen.

Zu Beginn stand der intensive Austausch mit den Musikerinnen/dem Musiker, bei dem der Komponist deren Vorlieben und Spezialkenntnisse erforschte. Einige dieser individuellen Schwerpunkte wurden zur Basis für die konstituierenden Elemente des dreisätzigen Werks. So spielt der erste Abschnitt mit dem Farbenreichtum metallischer Klänge, während das Neben- Nach- und Miteinander verschiedener Tempi den Satz formt. Der zweite Teil lebt von der Offenheit des Glissando: Die Abwesenheit fixierter Tonhöhen bietet ungeahnte Möglichkeiten für Melodik, Harmonik, Dramaturgie. Im Schlusspart überrascht Cárdenas mit einer Kadenz, die bewusst neue Charakteristika setzt. Hier wagt er die Auseinandersetzung mit trefflich gewähltem Material seiner musikalischen Herkunft Lateinamerika.

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