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Impro-Professor Helmut Lörscher gibt sein Abschiedskonzert

16. Mai 2023: Helmut Lörscher spielt Jazz und klassische Musik mit seinem Trio, Lehrenden und Studierenden

Nach 33 Jahren Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik Freiburg gibt Helmut Lörscher am 16. Mai 2023 sein Abschiedskonzert. Der Professor für „Improvisation und Angewandtes Klavierspiel“ spielt gemeinsam mit seinem Trio, Lehrenden und Studierenden der Hochschule Jazz und Klassik vom Duo bis zur Big-Band-Besetzung.

Helmut Lörscher, bekannt durch seine Improvisationen, sein Jazz-Trio und gemeinsame Auftritte mit Kabarettisten wie Matthias Deutschmann oder Georg Schramm, ist ein außergewöhnlicher Musiker: Ausgebildet als klassischer Pianist und Musiktheoretiker begeisterte er sich als Student für Jazzmusik und fühlte sich bald sowohl in der klassischen Musik als auch im Jazz wie selbstverständlich zuhause. Sein Abschiedskonzert „Die Kunst des Augenblicks“ nach 33 Jahren als Professor an der Hochschule wird vielfältig, sagt Helmut Lörscher: „Das Programm spiegelt meine tiefe Verbundenheit mit unterschiedlichsten Musikrichtungen und mit der Hochschule wider. Ich verabschiede mich von meinen Studierenden und meinen geschätzten Kolleginnen und Kollegen, indem ich gemeinsam mit ihnen in verschiedenen Stilen und Konstellationen spiele.“

Der Konzertabend beginnt mit Jazz des „Helmut Lörscher Trios“ (Helmut Lörscher am Klavier, Bernd Heitzler am Kontrabass und Matthias Daneck am Schlagzeug) und den Stücken „Silver City“ und „Inventio“, das Helmut Lörscher auf Basis der „Invention Nr. 13“ a-Moll von Johann Sebastian Bach komponiert hat. Danach spielt er als Duo gemeinsam mit der Gesangs-Professorin Katharina Kutsch „September“, eines der „Vier letzten Lieder“ von Richard Strauss. Nach improvisierter Überleitung folgt der Jazzstandard „Stella by Starlight“, den Helmut Lörscher gemeinsam mit der Jazzgesangs-Dozentin Filippa Gojo vorträgt. Der erste Teil des Konzerts endet mit der von Helmut Lörscher komponierten „Sonata à tre“, einer klassischen dreisätzigen Sonatenform für Jazztrio und Streichquartett, mit auskomponierten Teilen und Räumen für lebendige Improvisation. Es spielen das „Helmut Lörscher Trio“ sowie Prof. Julia Schröder (Violine), Laura Peres (Violine), Katharina Schmauder (Viola) und Prof. Elena Cheah (Cello).

Zweiter Konzertteil: Improvisationen und Big Band

Im zweiten Teil des Abends präsentiere er sich stärker als Improvisations-Künstler, erklärt Helmut Lörscher. Nach einer Duo-Improvisation an zwei Flügeln gemeinsam mit seinem Kollegen Ralf Schmid, Professor für Jazzklavier, folgt eine Solo-Improvisation über ein Thema nach Vorgaben aus dem Publikum. Die Zuschauer schreiben ihre Ideen auf ein Blatt und legen es in ein Gefäß, aus dem später gezogen wird. „Das kann ein Begriff sein, eine Melodie oder auch ein paar Noten“, beschreibt der Improvisations-Professor. Seinen Abschluss findet das Konzert mit einem Auftritt Helmut Lörschers mit der Big Band der Hochschule für Musik Freiburg unter der Leitung von Ralf Schmid. Nach Frank Fosters „Shiny Stockings“, das durch die Band des berühmten Jazz-Pianisten Count Basie bekannt wurde, führen sie zwei Stücke des US-amerikanischen Jazz-Gitarristen Pat Metheny auf: „Always and Forever“ (mit Filippa Gojo, vocal) und „Better Days Ahead“ – wobei das letzte Stück nicht als Ausblick auf seine Zukunft verstanden werden soll, scherzt Helmut Lörscher.

Autodidakt, Jazz-Enthusiast, Professor

Helmut Lörscher, geboren 1957 in Wittlich bei Trier, brachte sich selbst als Kind autodidaktisch das Klavierspielen bei. Ersten Unterricht erhielt er im Alter von sechs Jahren, mit 19 debütierte er mit einem Klavierabend. 1978 begann er sein Studium an der Hochschule für Musik in Freiburg mit den Hauptfächern Klavier (bei Prof. André Marchand) und Musiktheorie (bei Prof. Peter Förtig), gefolgt von einem Studium der Schulmusik. Während seines Studiums begann er, sich intensiv mit Jazz auseinanderzusetzen, später wurde er bekannt als einer der wenigen Pianisten der Gegenwart, die sich sowohl in der Klassik als auch im Jazz-Bereich wie selbstverständlich zuhause fühlen. Helmut Lörscher unterrichtete zwischen 1984 und 1990 als Lehrbeauftragter für Improvisation an der Musikhochschule Trossingen und ab 1987 gleichzeitig Musiktheorie in Freiburg. 1990 wurde er an der Hochschule für Musik Freiburg auf die Professur für Schulpraktisches Klavierspiel (Liedspiel, Partiturspiel, Improvisation) berufen, später denominiert in Professur für „Improvisation und Angewandtes Klavierspiel“. Zwischen 2006 und 2012 war er Prorektor. Studierende seiner Klasse wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und haben Dozentenstellen an Musikhochschulen erhalten.

Tourneen, Aufnahmen, „Helmut Lörscher Trio“

Helmut Lörscher konzertierte sowohl in der Klassik als auch im Jazz-Bereich und arbeitet bis heute mit international namhaften Jazzmusikern wie Tony Lakatos, Dieter Ilg, Frank Haunschild, Norbert Gottschalk, Axel Kühn, Sebastian Sternal, Matthias Daneck, Harald Rüschenbaum, Henning Sieverts, Bernd Heitzler und anderen zusammen. 1998 war Helmut Lörscher mit den Kabarettisten Matthias Deutschmann und Georg Schramm mit dem Programm „Bunter Abend für Revolutionäre“, einem satirischen Festakt zur 1848-er Revolution, auf Tournee. Daraus entstanden mehrere Radio-, CD- und TV-Produktionen. Eine weitere Tournee folgte im Jahr 2000, zudem mehrere Fernsehproduktionen. 2001 gründete er das „Helmut Lörscher Trio“ mit dem Kontrabassisten Bernd Heitzler und dem Schlagzeuger Harald Rüschenbaum (seit 2020 Matthias Daneck), für das er Kompositionen und Arrangements schreibt. Neben regelmäßigen Auftritten spielte das Trio mehrere CDs ein: „badinerie – reflections in jazz“ (2006, vom „Online Music Magazin“ zum besten Jazz-Album des Monats Dezember gekürt) und „tristanesque“ (2013). Ein neues Album „triosonate – chamber jazz explorations“ wird 2023 erscheinen. Sein Publikum verblüfft Helmut Lörscher immer wieder mit Solo-Improvisationen über Stichworte, Melodien oder Musikepochen, die ihm während eines Konzerts zugerufen werden. Nach seiner Zeit als Hochschullehrer will Helmut Lörscher weiter komponieren und als Pianist und Improvisationskünstler auftreten.

Ein Interview mit Helmut Lörscher darüber, wie er sich selbst das Klavierspielen beibrachte, was ihn an seinem Beruf begeistert und warum seine Improvisations-Studierenden heute „Lichtjahre“ weiter sind als früher finden Sie auf unserer Website.

Das Konzert

Dienstag, 16. Mai 2023, 20 Uhr
Hochschule für Musik Freiburg, Wolfgang-Hoffmann-Saal
„Die Kunst des Augenblicks“
Improvisationsabend mit Helmut Lörscher zu seinem Abschied

Mitwirkende
Helmut Lörscher → Klavier
Ralf Schmid → Klavier
Katharina Kutsch → Sopran
Filippa Gojo → Vocal
Big Band der Hochschule für Musik Freiburg
Bernd Heitzler → Bass
Matthias Daneck → Schlagzeug
Julia Schröder, Laura Peres → Violine
Katharina Schmauder → Viola
Elena Cheah → Violoncello

Programm
Helmut Lörscher → Kompositionen für Jazztrio und Streichquartett
Richard Strauss → „September“ aus „Vier letzte Lieder“
Victor Young → „Stella by Starlight“
Frank Foster → „Shiny Stockings“
Pat Metheny → „Always and forever“, „Better days ahead“
Improvisation nach Themen aus dem Publikum

Eintritt: 8 Euro, 4 Euro ermäßigt, 5 Euro für Mitglieder der Fördergesellschaft der Hochschule für Musik Freiburg

Foto: Philipp von Ditfurth

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Contact

Ben Klaussner

Press and Public Relations

b.klaussner(at)mh-freiburg(dot)de

+49 761 31915-53

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