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Jean-Luc Hervé zu Gast im Institut für Neue Musik Freiburg

Am 18. Dezember um 18 Uhr spricht der Spezialist über Grundideen seiner künstlerischen Ästhetik

Der Komponist Jean-Luc Hervé studierte am Pariser Konservatorium bei Emanuel Nunes und Gérard Grisey. Hier faszinierte ihn Griseys musikalische Arbeit mit dem spektralen Material von Tönen: Dessen Kompositionstechnik war inspiriert von den akustischen Eigenschaften des Klangs, ohne die Natur der menschlichen Wahrnehmung aus den Augen zu verlieren. Forschungen am IRCAM (Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique) in Paris, des weiteren seine Dissertation in der Sektion „Ästhetik“ veranlassten ihn zu essentiellen Reflexionen über sein Selbstverständnis als Komponist, seinen gesellschaftlichen Auftrag.
 
2001 löste ein Gastaufenthalt in Kyoto einen maßgeblichen Wendepunkt in seinem künstlerischen Wirken aus. Die Begegnung mit der traditionellen japanischen Kultur, vor allem der Gartenkultur, provozierten die Auseinandersetzung mit zwei übergeordneten Gestaltungsprinzipien:  1. Die visuelle Komposition des japanischen Gartens wird nie ohne Rücksicht auf seine Beziehung zu seiner natürlichen Umgebung konzipiert. In der streng konstruierten Anordnung wird jedes kleinste Element in seinen umgebenden räumlichen Kontext eingeschrieben. 2. Ein Garten, ebenso ein Haus wie auch andere vom Menschen entworfene „Kompositionen“, formen immer einen Transitbereich zwischen dem Innen und dem Außen von Dialogwelten.

Diese Ideen prägen seither Hervés kompositorisches Arbeiten. Die Organisation jedes musikalischen Materials nimmt aktiv Bezug auf die umgebende klangliche Situation. So entstehen Werke, die stets eine dynamische Beziehung zum Aufführungsort hervorbringen. Ja, diese künstlerische Herangehendweise motiviert die Suche nach außergewöhnlichen Konzertstätten: Sie folgt der Ambition, immer Neues zu schaffen, das in Beziehung geht,  öffnet und zu kritischer Reflexion anregt.

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