Neue Musik als Publikumsrenner beim Waldkircher Orgelfest

Drehorgelperformances finden großen Anklang bei den Gästen des Festivals traditioneller Orgelmusik.

Beim 11. Internationalen Orgelfest in Waldkirch am vergangenen Wochenende (27.-29. Juni 2014) fanden aktuell komponierte Drehorgelperformances des Instituts für Neue Musik großen Anklang bei den Festivalgästen.

Kompositionsstudierende und Komponisten der Hochschule für Musik Freiburg entdeckten mit Experimentierfreude und Abenteuerlust die Möglichkeiten der Drehorgel für ihre musikalische Produktivität. Dies nicht zum ersten Mal: Bereits für die Neuvertonung des Stummfilmklassikers „Das Cabinet des Dr. Caligari“ (1920) im Frühjahr 2014 hatten Studierende der Kompositionsklasse Cornelius Schwehr das mechanische Instrument für ihre Kollektivkomposition genutzt. Wichtig war dabei auch die Kooperation mit dem Waldkircher Orgel- und Kuriositätenbauer Achim Schneider, der die wachen Musikerinnen und Musiker in die technischen Bedingungen des mechanischen Instruments einführte und für die spezifischen musikalischen Herausforderungen an das Arrangieren sensibilisierte.

Mit den Freiburger Drehorgelperfomances präsentierte das Institut für Neue Musik lustvoll-verspielte, humorig-heitere und verblüffend-ungewohnte Kompositionen. So irritierte Vasiliki Kourti-Papamoustou gekonnt mit Spielplatzgeräuschen, Daniel Chernov spielte mit dem „Lied vom Tod“, Prof. Cornelius Schwehr konfrontierte die Aura des Instruments mit Trümmern der musikalischen Tradition, Alexander Grebtschenko ließ die Drehorgel  mit Janis Joplins Stimme "singen" und Martin Bergande (Foto) überraschte durch einen witzigen Dialog mit dem filmisch dargestellten Gehoppel eines Flugsimulators.

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