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Pôle Supérieure, Poitiers

Studiengang/Fach: BM Klavier und Schulmusik

Zeitraum: Sommersemester 2017

"Mein Auslandsaufenthalt innerhalb des Studienprogramms ERASMUS betrug insgesamt genau 6 Monate. Ort meines Erasmussemesters war Poitiers (in der Région Poitou-Charentes), im Westen Frankreichs, zwischen Paris und der Atlantikküste gelegen; die Stadt zählt ca. 87.000 Einwohner.

Was die Pôle Supérieure in Poitiers im Besonderen auszeichnet, ist zum einen ihre bescheidene Größe (die Studierendenzahl beschränkt sich auf insgesamt ca. 50-60 Studierende), zum anderen der dadurch so einmalig gewährleistete Austausch und Kontakt unter den Studierenden. Dies erleichterte mir und anderen dortigen ERASMUS-Studierenden die anfängliche Integration, die Einbeziehung in eine Gemeinschaft von Musikstudierenden sowie die nahezu sofortige Einbeziehung in Projekte aller Art, v.a. im Hinblick auf den Bereich Kammermusik.

Ein riesiger Pluspunkt bedeutete für mich der stetige Austausch mit den Studierenden und ein sehr guter Kontakt zu ihnen, gepaart mit der immerwährenden Bereitschaft aller, sich zu kümmern und bei Dingen zu helfen (gerade auch organisatorischer Art). So konnte daraus ein sehr gutes Verhältnis zu den Studierenden erwachsen, was mir persönlich viel geholfen hat und auch über den Studienrahmen hinaus einige Projekte, Unternehmungen etc. ermöglicht hat.

An der pôle sup‘ in Poitiers werden die Studiengänge DNSPM (entspricht dem Bachelor-Studiengang), DE (entspricht einem musikpädagogischen Studiengang) sowie Masterstudiengänge (oft genauso wie auch bei uns üblich als Anschluss an ein DNSPM-Studium) angeboten. Als ERASMUS-Studierende(r) hat man die Chance, von beiden Bereichen zu profitieren, und sowohl an Veranstaltungen im DNSPM- als auch im DE-Bereich teilzunehmen.

Ganz besonders konnte ich von einer Kooperation der Hochschule mit der Compagnie Winterreise, einer von Olivier Dhénin (Paris) geleiteten Operngesellschaft, profitieren, im Rahmen derer ich mit einer zweiten Pianistin aus Poitiers nach Rochefort (an der Atlantikküste) an einem einwöchigen Opernprojekt beteiligt war. Es ging dabei um die vierhändige Begleitung einer Kinderoper von Britten, wobei der Schwerpunkt auf der Begleitung von Kindersolisten und -schauspielern lag. Die Kooperation besteht in dieser Weise bereits seit einigen Jahren, und es besteht nahezu alljährlich die Möglichkeit der Partizipation an einem solchen Projekt. Für mich war dies besonders bedeutsam, gleich als Austauschstudierende daran teilnehmen zu dürfen, und ich konnte sogar nebenbei Interviews führen und so ein Studienprojekt für mein Französischstudium daraus machen.

Die pôle sup‘ ist direkt im Herzen der kleinen mittelalterlich angelegten Innenstadt gelegen (als ganz nützliche Info im Vorab: in Poitiers geht es sehr bergauf und -ab, eben ist da die Ausnahme!!). Der gesamte sonstige Studien-Campus liegt nördlich des Zentrums, wo es fachspezifische facultés gibt. An einer davon konnte ich dann noch im Rahmen des Französischstudiums Kurse belegen (das Niveau an der pôle sup‘ ist mit unserem in Deutschland vergleichbar; an der Uni allerdings kommt es eher dem Abi-Niveau in schulischer Form nahe).

Die Entwicklung der Sprachkompetenzen zu beobachten war spannend; per Zufall konnte ich eine sehr liebe Tandem-Partnerin zum regelmäßigen Treffen gewinnen, was eine der effektivsten Chancen darstellt, um eine Sprache nahezu perfekt zu erlernen und vor allem ständig zu praktizieren. Aber ganz egal, ob du vorher schon die Sprache studierst oder nicht: auch ohne jegliche Französischkenntnisse kamen ERASMUS-Studierende hierher, und es klappte auch da fabelhaft! 

Dieses halbe Jahr hat mir viel gegeben, es bot mir auch mehrere Gelegenheiten zum Reisen, z.B. nach Toulouse, Bordeaux, Paris, Rochefort, Tours etc. Poitiers selbst ist klein, aber fein und trägt den Spitznamen ‚Stadt der 100 Kirchen‘. Alles in allem war es eine tolle Erfahrung! Alors, on y va?"


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