Flöten mit neuer Technologie coronasicher desinfizieren

Hochschule für Musik Freiburg erhält als erste Hochschule einen Desinfektionsschrank

Die Hochschule für Musik Freiburg hat als erste Musikhochschule in Europa einen Desinfektionsschrank für Blockflöten erhalten. Der neu entwickelte Schrank ist seit Anfang Dezember 2021 lieferbar und desinfiziert Flöten in allen Größen. Er bietet gerade in der Coronapandemie mehr Sicherheit, da sich damit Viren, Bakterien oder Sporen zuverlässig abtöten lassen.

Der Desinfektionsschrank „Vir-X1800“, der wie ein großer Kühlschrank aus Edelstahl aussieht, wurde zu Beginn der Coronapandemie 2019 entwickelt und dann an Instrumenten getestet. Laut dem Hersteller „Kunath Instrumentenbau“ ist er derzeit der einzige Instrumenten-Desinfektionsschrank auf dem Markt. Die ersten Exemplare wurden Anfang Dezember 2021 ausgeliefert. Als erste Musikhochschule in Europa wurde die Hochschule für Musik Freiburg versorgt. Der Desinfektionsschrank löse ein Problem, das Flötisten an der Hochschule nicht erst seit der Coronapandemie beschäftige, berichtet Stefan Temmingh, Professor für Blockflöte an der Hochschule für Musik Freiburg: „Flöten zu reinigen ist unglaublich aufwendig. Man kann sie mit Alkohol oder anderen Reinigungsmitteln desinfizieren, aber nicht darin eintauchen, da sonst das Holz leidet. Insofern waren wir sehr interessiert an dem Desinfektionsschrank, der mit ultraviolettem Licht und dem Gas Ozon auch kaum zugängliche Stellen desinfiziert.“

Desinfektionsverfahren aus der Lebensmittel-Industrie

In den innen 1,80 Meter hohen Schrank können beliebig viele Flöten oder andere Holzblasinstrumente wie Klarinetten, Oboen oder Fagotte gestellt und innerhalb von 25 Minuten gereinigt werden. Die Desinfektion erfolgt mit Stoffen, die auch in Krankenhäusern und in der Lebensmittelindustrie eingesetzt würden, erklärt Prof. Stefan Temmingh: „Die Kombination aus Ozon und ultraviolettem Licht, das durch Glasrohre im Inneren des Schranks erzeugt wird, zerstört Viren, Bakterien oder Sporen, ohne das Material unserer zum Teil sehr wertvollen Flöten anzugreifen.“ Nach dem Desinfektionsvorgang bleibe der Schrank durch einen mechanischen Riegel und eine elektronische Sicherung noch eine Weile verschlossen, bis sich das Ozon zu Sauerstoff zersetzt habe. Im Schrank und in den Instrumenten blieben durch die Desinfektion keine bedenklichen Reststoffe zurück. Der Schrank lasse sich auch dafür verwenden, um Schimmelsporen in Flöten zu beseitigen und wirke sogar präventiv gegen Schimmelbefall.

Stefan Temmingh freut sich vor allem darüber, dass sich Studierende ab sofort keine Sorgen mehr machen müssen, wenn sie Flöten untereinander austauschen: „Wir haben zum Beispiel einige sehr schöne Renaissance-Flöten, die von verschiedenen Studierenden gespielt werden. Die haben wir bisher immer mühsam und zeitaufwendig von Hand desinfiziert. Jetzt können sie nach 25 Minuten bedenkenlos an die nächste Person weitergegeben werden.“

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