LIEBE UND EIFERSUCHT

Singspiel von E.T.A. Hoffmann
Fassung für Klavier
Eine Produktion der Hochschule für Musik Freiburg
In Kooperation mit dem Theater Freiburg


Enrico, der in Diensten des Herzogs von Florenz steht, ist in Lisida verliebt, doch ihre
Schwester Cloris glaubt, er wäre für sie entbrannt. Im Auftrag des Herzogs verstrickt
Enrico sich immer weiter in verschlungenen Liebeswirren, an deren Ende er den Zorn
aller Beteiligten auf sich gezogen hat – doch letztlich werden alle amourösen
Verknotungen glücklich gelöst.

Obwohl E.T.A. Hoffmann sich zeitlebens vor allem als Komponist sah und auch
versuchte, in dieser Profession bekannt zu werden, so hat doch die Nachwelt bisher
ein anderes Urteil gesprochen: Zu prägend scheinen Hoffmanns Errungenschaften in
der Literatur und der Musikästhetik, als dass eine nachhaltige Auseinandersetzung
mit seinem kompositorischen Schaffen bisher stattgefunden hätte. Dabei hat
Hoffmann eine ganze Reihe von Opern und Singspielen komponiert, darunter das
charmante Singspiel „Liebe und Eifersucht“, das zwischen 1807 und 1808 entstand.
Als Vorlage diente Calderóns Verwechslungskomödie „Die Schärpe und die Blume“,
deren Übersetzung von August Wilhelm Schlegel Hoffmann als Basis für sein Libretto
diente. Im Zentrum des romantischen Verwirrspiels steht Enrico, der zwischen seinen
Gefühlen und Pflichten hin- und hergerissen wird: Er brennt in Liebe zu Lisida; sein
Pflichtgefühl erlaubt ihm nicht, Cloris zu sagen, dass er sie nicht liebt; seine Loyalität
zum Herzog lässt ihn widerwillig dessen Aufträge erfüllen, obwohl er weiß, welche
Folgen das für ihn haben kann. Im Sinne der effektiven Komödiendramaturgie trifft
für Enrico immer der schlimmstmögliche Fall ein und als ihn Lisida und Cloris zur
Rede stellen, nachdem er scheinbar Nisa verführen wollte, schweigt er, um seinen
Dienstherren nicht preiszugeben. Enrico, der es eigentlich nur allen recht machen
wollte, steht vor dem Scherbenhaufen. Waren die titelgebenden Gefühle Liebe und
Eifersucht schon durch das ganze Singspiel hindurch handlungstreibend, so ist das
Finale noch die letzte Drehung des Emotionswirbels, in welchem „mit einem Schlag
der nach allen Regeln klassischer Komödienkunst geschürzte Knoten“ (Werner Keil)
schließlich gelöst wird. Hoffmanns Singspiel lässt immer wieder Mozart und Haydn
als kompositorische Vorbilder durchscheinen und findet doch zu einem ganz eigenen
Ton. Die Verstrickungen der temporeichen Ensembleszenen werden immer wieder
durch innig empfundene, ruhige Momente durchbrochen und zeigen den 31-jährigen
Hoffmann als Komponisten mit vollendetem Handwerk und einem sensiblen Gespür
dafür, sowohl die komischen als auch die tragisch-tiefen Seiten, die man allem
Zwischenmenschlichen abgewinnen kann, mit feiner Feder zu illustrieren.
 


Musikalische Leitung | Stephen Delaney
Klavier | Areum Oh, Zhongqi Shi
Inszenierung | Alexander Schulin
Bühne und Kostüme | Frederik Schweizer
Choreografie | Emma-Louise Jordan
Regieassistenz | Miriam Götz, Theresa Steinacker

Der Herzog von Florenz | Mateo Peñaloza Cecconi
Enrico, im Dienste des Herzogs | Luca Festner
Ottavio, im Dienste des Herzogs | Steffen Schwendner
Fabio | Hao Wen
Ponlevi, Enricos Bedienter | Anelio Rodriguez Candelaria
Lisida, Tochter des Fabio | Elisabeth Birgmeier
Cloris, Tochter des Fabio | Juyeon Lee
Nisa, deren Base | Alina Kirchgäßner
Celia, Kammerjungfer | Kelsey Zahlten


Leitung der Abteilungen
Technische Direktorin: Beate Kahnert | Werkstätten: Alexander Albiker
Referentin der technischen Leitung: Anne Kaiser | Bühnentechnik: Stephan Lux
Beleuchtung: Stefan Meik | Veranstaltungstechnik: Matthias Kolodziej
Dekoration: Klaus Herr | Haustechnik: Fritz Busset | Malsaal: Christoph Bruckert
Maske: Michael Shaw | Requisite: Eva Haberlandt | Rüstmeister: Raphael Weber
Schlosserei: Bernd Stöcklin | Schneiderei: Jörg Hauser | Schreinerei: Wolfgang
Dreher | Theaterplastik: Reinhard Pilardeaux | Ton: Jonas Gottschall


Impressum
Theater Freiburg, Spielzeit 2017/18 Intendant: Peter Carp Kaufmännische
Direktorin: Tessa Beecken Text und Redaktion: Theresa Steinacker 

 

 

Alle Fotos: Minz&Kunst Photography