Prof. Gilead Mishory

Fach | Klavier
Vertrauensdozent der Studienstiftung des deutschen Volkes
Mitglied des Kuratoriums der »Helene Rosenberg Stiftung«
Organisator der Konzertreihe »Klavier bei Goethe«
Mitglied der Ständigen Prüfungskommission Konzertexamen/Meisterklasse
Mitglied der Studienkommission I
Mitglied der Fachgruppe 2
Mitglied des Senats

Gilead Mishory wurde 1960 in Jerusalem geboren. Mit neun Jahren begann er Klavier zu spielen, aber erst mit einundzwanzig, nach einer dreijährigen «Spielpause», beschloss er, sich ganz der Musik zu widmen. 1984, nach Abschluss der Rubin-Akademie, ging er nach Deutschland. Auf Empfehlung von Alfred Brendel erhielt er Stipendien der Hanns-Seidel-Stiftung, der Stadt München und der österreichischen Regierung. Er studierte bei Gerhard Oppitz in München, bei Hans Leygraf am Mozarteum in Salzburg; zudem an der Ludwig-Maximilians-Universität Musikwissenschaft.

Bereits zu Anfang seiner Konzerttätigkeit hat sich Gilead Mishory als ein origineller, charaktervoller und tief denkender Pianist profiliert. Über seine seit 2000 bestehende Professur an der Hochschule für Musik Freiburg hinaus ist Mishory international als Klavierpädagoge sehr gefragt. Seit etwa fünfundzwanzig Jahren ist er auch regelmäßig als Komponist tätig und erregt dabei immer mehr Aufsehen und Interesse.

Gilead Mishory gastierte mit Solo-Programmen, Orchestern und renommierten Kammermusikpartnern bereits in ganz Europa, den USA, Ostasien und Israel. Immer wieder besticht er Publikum und Kritik durch Individualität, anspruchsvolle Vielfalt und ungewöhnliche Kombination seiner Programme. Projekte wie «Fin du Siècle», das bei allen Rundfunksendern Europas live gesendet wurde, das «Mondkonzert», erstmals bei dem Schleswig-Holstein-Festival aufgeführt, das «Janácek-Projekt» oder die Verzahnung von Schuberts Werken mit eigenen Stücken erwecken stets Begeisterung und Neugier.

«Magie wie sonst nur bei den Altmeistern»

Er ist der erste Pianist, der das gesamte Klavierwerk und die Kammermusik mit Klavier von Leoš Janáček eingespielt hat. Weitere CDs mit Werken von Haydn, Bartók, Brahms, Schubert und mit eigenen Kompositionen, zahlreiche Radio-Aufnahmen und -Konzerte ernteten enthusiastische Reaktionen der Presse. So bezeichnete die Frankfurter Allgemeine Zeitung Mishory als «Klangzauberer», die Neue Zeitschrift für Musik sprach von einem «technisch perfekten Poeten des Klaviers», die Neue Presse vom «Pianisten mit Klangsinn, Charme und Esprit» und die Westdeutsche Zeitung bescheinigte ihm «Magie wie sonst nur bei den Altmeistern».  Seine Einspielung aller Préludes von Debussy, 2014 bei NEOS erschienen, hat begeisterte Reaktionen der Kritik erhalten. «Klassikinfo» sprach von einer «Referenz-Aufnahme». Auch seine 2017 erschienene neueste CD: «An Aeneas», mit seinem gleichnamigen Zyklus, sowie Sonaten von Clementi und Tartini, bekam höchstes Lob von der Presse.

Durchbruch als Komponist

Mit dem 1998 uraufgeführten Zyklus «Lider-Togbukh» nach Gedichten von Sutzkever schaffte er den Durchbruch als Komponist. Seine Affinität zu Literatur als Quelle der Inspiration zeigt sich auch bei den «Hebräischen Balladen» nach Else Lasker-Schüler, bei «Fluchtstücke» nach dem Roman von Anne Michaels, im «Psalm»-Streichquartett nach Paul Celan, oder «Di wajte hajmat majne», für Tenor und Orchester, nach Gedichten von Marc Chagall. Seine Erste Oper «Isaaks Jugend» beendete er 2010. 2011 Erschien eine erste CD mit seinen Werken bei NEOS. Beim Verlag «Peer-Music-Classical» erschienen bereits «Lider-Togbukh» sowie «An Aeneas». Unter den neuesten Kompositionen der Jahre 2021–2022 sind: «AdamaAdamDamAdamAdama» für Chor a cappella, «Sechs Wutanfälle» und «Space Voyages» für Cello solo, «Escape. Refuge?» für Violine und Klavier, «Rosas y Ángeles», sowie das Heft für Jugendliche: «Mein verrückter Klavierlehrer» für Klavier solo.

Als Pädagoge

Gilead Mishory widmet einen großen Teil seiner Energie der pädagogischen Tätigkeit. Im Jahr 2000, nach zweijähriger Professur an der Hochschule Detmold-Dortmund, wurde er an die Musikhochschule in Freiburg berufen, als Nachfolger von Seemann, Levin und Béroff. Er wird regelmäßig eingeladen, in der ganzen Welt Meisterkurse und Workshops zu leiten. Viele seiner Student*innen sind erfolgreiche Pianist*innen und Lehrer*innen. Zahlreiche Kinder in der ganzen Welt haben schon Stücke aus seinen Zyklen «Opa und ich» und «Oma und ich» gespielt. Beide Hefte erscheinen bald bei «Peermusic».

 

Webseite: www.mishory.de