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Mehr als 80 Musiker spielen Strawinskys „Le sacre du printemps“

Aufführungen an der Hochschule für Musik Freiburg und reduzierte Fassung in der Lokhalle Freiburg

Das Orchester der Hochschule für Musik Freiburg führt am 2. und 3. Mai 2022 Igor Strawinskys „Le sacre du printemps“ („Die Frühlingsweihe“) auf. Mehr als 80 Studierende wirken an dem Stück mit, das bei seiner Uraufführung als Skandal galt. Vor dem Konzert gibt Dirigent Scott Sandmeier eine Einführung in das „gewaltige Werk, das auf die Zuhörer einprasselt wie eine Welle aus Musik“.

Scott Sandmeier, seit dem Jahr 2000 Professor für die Dirigentenklasse und ständiger Leiter des Hochschulorchesters an der Hochschule für Musik Freiburg, dirigiert „Le sacre du printemps“ nicht zum ersten Mal. Er sieht das Stück als eine echte Herausforderung für jedes Orchester, das seinen Musikern technisch und rhythmisch alles abverlangt. Dadurch seien alle Beteiligten extrem motiviert – es spielen zu dürfen und schließlich zu meistern, sei ein großer Anreiz. Und auch das Publikum dürfe sich freuen, sagt Scott Sandmeier: „‚Le sacre du printemps‘ ist ein gewaltiges Werk eines sehr geschickten und präzisen Komponisten. Allein schon die Klangmasse aus so vielen unterschiedlichen Tönen, die gleichzeitig gespielt werden und auf die Zuhörer einprasseln wie eine Welle aus Musik. Es hat eine unglaublich sinnliche Wirkung. Vor allem die rhythmischen Besonderheiten waren damals neu, so etwas gab es vorher nicht.“ Das sei auch einer der Gründe für seine Einführung vor dem Konzert: Er wolle den Zuhörern die Gelegenheit geben, tiefer in das Stück einzusteigen und einige interessante Besonderheiten erklären, die ihnen während des Stücks vielleicht nicht aufgefallen wären.

Unübliche Besetzung: Zwei komplette Pauken-Sets und Wagnertuben

Der Dirigent wird zum Beispiel darüber sprechen, warum „Le sacre du printemps“ bei seiner Uraufführung im Jahr 1913 als einer der größten Skandale in der Musikgeschichte galt, was auch zu seinem Mythos beigetragen hat. Zudem erklärt er Besonderheiten bei den Instrumenten, etwa die zwei kompletten Pauken-Sets und zwei Bassklarinetten – eigentlich völlig unüblich in einem Orchester. An einer Stelle kommen zwei Wagnertuben zum Einsatz – also die Waldhörner, die Richard Wagner für seinen „Ring des Nibelungen“ hatte bauen lassen. Strawinsky habe genau diese Klangfarben gebraucht, sagt Scott Sandmeier, weil er eine sehr breite Klangpalette bediene. „Ich werde Beispiele dafür anführen, wie er verschiedene Stimmen in großer Komplexität übereinanderstapelt.“

Vor der Uraufführung habe es sehr viele, nämlich 19 Orchesterproben gegeben. So viele bräuchten seine etwa 80 Musiker heute nicht mehr, weil ihnen die musikalische Sprache nicht mehr so fremd sei wie den Musikern damals. „Für das Stück muss ohnehin sehr viel individuell oder in kleineren Registerproben geübt werden. Dabei unterstützen mich dankenswerterweise viele meiner Kollegen an der Hochschule, die es selbst gespielt haben und den Studierenden viele gute Tipps geben können“, erklärt der Dirigent. Mitwirken würden so viele Studierende wie möglich, denn es sei im späteren Berufsleben ein großer Vorteil, wenn sie das Werk bereits einmal gespielt hätten.

Reduzierte Fassung gemeinsam mit dem „Aktionstheater PAN.OPTIKUM“

Neben den beiden Konzerten an der Hochschule führt das Hochschulorchester „Le sacre du printemps“ zudem vier Mal gemeinsam mit dem „Aktionstheater PAN.OPTIKUM“ in der Lokhalle Freiburg auf. Die reduzierte Fassung mit etwa 55 Musikern dürfe auf Anweisung von Strawinskys Erben nur dann gespielt werden, wenn es eine szenische Aufführung gebe und kein Orchestergraben vorhanden sei – beides treffe für die Lokhalle zu, sagt Scott Sandmeier. „Das wird sehr spannend für unsere Studierenden, weil sie spielen, während andere tanzen. Das verlangt ihnen Konzentration, Flexibilität, Risikobereitschaft und Gelassenheit ab – also all die Eigenschaften, die sie in ihrem späteren Berufsleben brauchen werden.“

 

Die Aufführungen in der Hochschule

Montag, 2. Mai 2022, 20 Uhr und Dienstag, 3. Mai 2022, 20 Uhr
Hochschule für Musik Freiburg, Wolfgang-Hoffmann-Saal
Le sacre du printemps
Moderiertes Orchesterkonzert

Mitwirkende
Orchester der Hochschule für Musik Freiburg
Scott Sandmeier, DongKuk Lim → Leitung

Programm
Igor Strawinsky → Le sacre du printemps

Eintritt
8 Euro, 4 Euro ermäßigt, 5 Euro für Mitglieder der Fördergesellschaft

Die Aufführungen in der Lokhalle

Samstag, 7. Mai 2022, 16 Uhr und 20 Uhr
Sonntag, 8. Mai 2022, 16 Uhr und 20 Uhr
Le sacre du printemps
Lokhalle Freiburg

Mitwirkende
Eine Koproduktion mit dem Aktionstheater PAN.OPTIKUM: Eine szenische Aufführung mit Tänzern aus Litauen, Lettland, Portugal, Polen und Freiburg. Veranstaltet vom Aktionstheater PAN.OPTIKUM.

Eintritt
12 Euro, 8 Euro ermäßigt. Kartenreservierungen unter tickets@theater-panoptikum.de.
 

Foto: Rainer Muranyi

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Ben Klaussner

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b.klaussner(at)mh-freiburg(dot)de

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