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Rückblick 2016/17

Chorische Akzente und Orgelprojekte, musikalisch-theologische Dialoge

Im fünften Jahr nach seiner Gründung wurde das ökumenisch ausgerichtete Institut für Kirchenmusik von Rektor Dr. Rüdiger Nolte geleitet; stellvertretender Leiter ist Hon.-Prof. Dr. Meinrad Walter. Neu im Institutsrat vertreten ist mit Prof. Dr. Stephanie Bohlen die Katholische Hochschule Freiburg als ein weiterer Kooperationspartner. Im Institusrat kamen zahlreiche Projekte zur Sprache, u. a. die aktive Nachwuchsarbeit im Blick auf junge Interessenten am Studium der Kirchenmusik. Hier sind weitere Brückenschläge zur Kirchenmusikalischen C-Ausbildung beider Konfessionen geplant. Sie haben begonnen mit einem Besuch von Rektor Dr. Nolte beim C-Ausbildungs-Intensivkurs der Erzdiözese Freiburg auf der musikalisch überaus geschichtsträchtigen Insel Reichenau am 6. Januar 2017. Dabei konnten die jungen Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker aus erster Hand vieles über die Musikhochschule Freiburg und das Studium der Kirchenmusik erfahren.

Orgel-Aktivitäten

Prof. Matthias Maierhofer spielte bei seinem Antrittskonzert am 21. November 2016 an der Schuke-Orgel im Wolfgang-Hoffmann-Saal J. S. Bachs „Kunst der Fuge“. Am Tag darauf erklangen mit Studierenden unter dem Titel „Reger – der Unbekannte“ freie Orgelwerke, Orgel-Lieder (Hugo-Wolf-Lieder, bearbeitet von Max Reger), Klavierlieder (Klasse Prof. Alteheld und Gesangsklassen) und Regers Klarinettenquintett (Prof. Kilian Herold und Ensemble). Am 19. Dezember 2016 gestaltete die Orgelklasse von Matthias Maierhofer eine Adventsmusik mit Werken von Bach, A. G. Ritter und Felix Mendelssohn Bartholdy in der katholischen Pfarrkirche St. Albert am Bischofskreuz.

Am 19. Mai 2017 fand ein Vortragsabend mit französischer und deutscher Barockmusik – Werke von Muffat, Bach und Grigny – an der Silbermannkopie der Benediktinerkirche in Villingen statt. Werke von Byrd, Buxtehude, Lübeck und Bach waren am 17. Juli bei einem Vortragsabend an der norddeutschen Stilkopie von Riegner&Friedrich in St. Martin, Riegel, zu hören. Zum Abschluss des Sommersemesters gab es am 22. Juli 2017 Orgelkammermusik sowie Werke für Orgelpositiv in einem Konzert an der neuerworbenen Wegscheider-Orgel der Kapelle St. Ottilien in Freiburg.

Musikalisch-theologische Kooperationen

Die Zusammenarbeit der Musikhochschule mit der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität, insbesondere mit der Arbeitsstelle „Liturgie und Kultur“, wurde weiter intensiviert. So gab es interdisziplinäre Seminare über „Theologie und Musik berühmter Oratorien“ und über die Autoren des Gebet und Gesangbuchs „Gotteslob“. Thema der „Ökumenischen Stunde“ war im WS 2016/17 J. S. Bachs Matthäuspassion, die unter textlich-theologischen, musikalischen und rezeptionsgeschichtlichen Aspekten beleuchtet wurde. Im Sommersemester 2017 wurde u. a. das Konzept für ein Orgelimprovistionskonzert zu Luther-Liedern für den Organisten Rudolf Lutz in der Reihe „Mit Bach durch die Regio“ erarbeitet. Auch das Freiburger Münster konnte mehrfach in Lehrveranstaltungen einbezogen werden. So sang die Scola Gregoriana in zwei Abendmessen unter Leitung von Bezirkskantor Markus Uhl, der dankenswerterweise den Lehrauftrag Gregorianik und Deutscher Liturgiegesang im vergangenen Jahr übernommen hat. Zudem gestalteten Studierende der Kirchenmusik gemeinsam mit Studierenden und Lehrenden des Priesterseminars Collegium Borromaeum die beiden Fronleichnamsvespern in der Kathedrale unter Leitung von Kirchenmusikdozent Eduard Wagner. Eine neue Perspektive der musikalisch-theologischen Kooperation ergibt sich, wenn an der theologischen Fakultät im Zuge der Reakkreditierung der Studiengänge das Fach Kirchenmusik eingeführt wird.

Mitwirkung beim Mendelssohn-Projekt der Musikhochschule

Kirchenmusikalische Beteiligung gab es bei etlichen Chorprojekten unter Leitung von Prof. Frank Markowitsch: zunächst eine Einführung von Meinrad Walter beim Werkstatt-/Mitsingkonzert mit dem Brahms-Requiem am 8. November 2016; vor allem aber beim „Mendelssohn-Projekt“ im Sommersemester 2017, das eine Radtour auf den Freiburger Spuren der Mendelssohn-Hochzeitsreise umfasste (Tutor: Korbinian Krol) sowie ein interdisziplinäres Symposion zur Sinfonie-Kantate „Lobgesang“, bei dem auch theologische und hymnologische Fragen (Vortrag von Dr. Dr. Michael Fischer, Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Universität Freiburg) zur Sprache kamen.

Neuer Master-Studiengang Orgelimprovisation

Ab dem WS 2017/18 bietet die Hochschule für Musik Freiburg den Master in Orgelimprovisation an. Die Studieninhalte im Hauptfachmodul (zwei Semesterwochenstunden über vier Semester) sind: Erarbeitung anspruchsvoller vorbereiteter und unvorbereiteter Improvisationen (frei oder nach Vorgaben), auch in größeren Formen mit unterschiedlichen Stilistiken und im konzertanten Rahmen sowie differenzierte Liedbegleitung. Einbezogen werden auch, je nach Neigung der Studierenden, Improvisationen zu Texten, Bildern oder Filmvorlagen sowie Gruppenimprovisationen zusammen mit weiteren Instrumental- oder Vokalsolisten. Der Abschluss im Hauptfachmodul besteht aus einem öffentlichen Improvisationskonzert. Begleitet werden die Studien im Hauptfach durch das Pflichtmodul „Musiktheorie für Improvisatoren/Improvisatorinnen“, wobei speziell im Hinblick auf Improvisation analytische und satztechnisch-praktische Studien betrieben werden.

Stellenbesetzungen durch Freiburger Alumni

Eduard Wagner, Kirchenmusikdozent an den pastoralen Ausbildungsstäten der Erzdiozöse Freiburg
Johannes Lang, Kantor Friedenskirche Potsdam
Anette Fabriz, Kantorin evangelische Kirche Sulzburg
Max Deisenroth, Organist der Universitätskirche Freiburg

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