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„Russian Piano School“ – erneut erfolgreiche Kooperation mit dem St. Petersburger Konservatorium

Unter dem Titel „Russian Piano School – playing with Skrjabin, Rachmaninoff and others on the Disklavier, with additional examples played by Josef Hofmann, Theodor Leschetizky, Vladimir Horowitz, Leff Pouishnoff, Sergei Prokofjew, Josef Lhévinne” fand am 28. und 29. Oktober ein Austausch mit dem Sankt Petersburger Konservatorium statt.
Ein Pianist am Flügel, auf einer Leinwand das Bild aus dem anderen Land

Dozenten waren Prof. Christoph Sischka und Sebastian Bausch, die sich intensiv mit der Übertragung und pädagogischen Anwendung historischer Aufnahmen von Klavierrollen auf MIDI-gesteuerten Disklavieren auseinandersetzen.

Bedingt durch die Corona-Pandemie fanden Vorlesungen und Master Class online statt.

Die Verbindung von St. Petersburg und Freiburg kann im Klavierbereich für über 100 Jahre nachgewiesen werden. Schon 1906 spielte Theodor Leschetizky, einer der Gründer der „Russischen Pianistenschule“ seine Komposition „Die zwei Lerchen“ auf einem Welte-Mignon-Reproduktionsklavier ein. Die Freiburger Firma nahm mit dieser neuartigen Technologie ab 1905 das Klavierspiel berühmter Pianist*innen originalgetreu auf Papierrolle auf.

Die Informationen der Papierrolle können digitalisiert auf einem modernen Disklavier-Flügel wiedergegeben werden. In diesem Fall wurde das Klavierspiel des 76-jährigen Leschetizky als MIDI-Daten von Freiburg über das Internet in Echtzeit nach St. Petersburg gesendet und dort live per Diskflügel wiedergegeben.

Die Firma Welte fuhr mit einem Aufnahmeflügel 1910 extra nach Russland, um vor Ort rund 200 Aufnahmen berühmter Pianist*innen zu machen. In dem Vortrag jetzt wurde das Klavierspiel u.a. von Josef Hofmann, Vladimir Horowitz, Leff Pouishnoff, Sergei Prokofjew und Josef Lhévinne online aus Freiburg zurück nach St. Petersburg übertragen.

Weltweit erstmals konnten dann Studierende in St. Petersburg bei Werken von Skrjabin oder Rachmaninoff die authentische Spielweise direkt erleben, indem sie eine Hand mitspielten. Das Foto zeigt einen Studenten in St. Petersburg, der die rechte Hand spielt, während Rachmaninoff selbst die linke Hand (siehe gedrückte Tasten) und das Pedal seiner Elegie op. 3 Nr. 1 interpretiert.

In einem Power-Point-Vortrag wurden die Hintergründe online übertragen: Dokumentationen über die Entstehungsgeschichte der „Russian Piano School“, der Prozess der Datenübertragung, in dem z. B. Welte-Klavierrollen aus Freiburger in Bern (Schweiz) digitalisiert, in Sydney (Australien) über eine Spezialemulation mit der authentischen Dynamik versehen werden, um dann aus Freiburg online gesendet in St. Petersburg live zu erklingen.

Die neuen digitalen Möglichkeiten in Verbindung mit grandiosen historischen Interpretationen waren so Thema des International Conservatory Week Festivals 2020 des Staatlichen Sankt Petersburger Konservatoriums „N.A. Rimski-Korsakow“ unter der Leitung von Festivaldirektorin Lidia Volchek. Mit dem Rektor des Konservatoriums, Alexei Vasiliev wurden so schon erfolgreich Projekte in den Bereichen Chordirigieren, Orgel und Klavier durchgeführt. Ein weiterer Dank gilt Yamaha Moskau für die technische und personelle Unterstützung. Freiburg ist führend in der Anwendung des Disklaviers, die Einbindung von Sebastian Bausch (St. Gallen/Bern) war möglich durch das Drittmittelprojekt „Digitalität in künstlerischen Studiengängen“ an der Hochschule für Musik Freiburg, gefördert durch das Land Baden-Württemberg.

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