Prof. Jean-Christophe Dijoux
Leiter des Instituts für historische Aufführungspraxis
Der auf La Réunion, Frankreich, geborene Jean-Christophe Dijoux gilt als einer der herausragenden Cembalisten seiner Generation. Er wurde 2014 beim Internationalen Bach-Wettbewerb im Bereich Cembalo mit dem ersten Preis ausgezeichnet und von der Fachpresse für seinen «exquisiten Sinn für musikalische Linien und (...) subtilen Sinn für rhetorische Gesten» (A. Benson-Wilson) als auch seine «enorme Kontrolle über die Zeit, sowohl in seiner Phrasierung als auch in der subtilen Kunst, die Noten nicht zusammen zu spielen» (B. Lehman), besonders gelobt.
Seine erste Solo-CD, «Varietas», wurde 2016 veröffentlicht und von der Kritik gewürdigt (z.B. «CD des Monats» im Record Geijutsu Magazine, Japan); Auszüge aus der CD wurden bei SWR, WDR und France Musique ausgestrahlt.
Preise und Auftritte bei zahlreichen Festivals und Konzertreihen
Neben seinem Erfolg in Leipzig erhielt er auch Preise bei mehreren Wettbewerben wie der Telemann International Competition in Magdeburg (Sonderpreis für die beste Continuo-Aussetzung) und den ersten Preis gemeinsam mit Anne Freitag (Flöte) bei den Kammermusik Wettbewerben von L'Aquila und San Ginesio.
Als Solist und in Ensembles (Les Talens Lyriques, Bach Collegium Japan, Balthasar-Neumann Ensemble, Le Parlement de Musique u.a.) trat er bei zahlreichen bedeutenden Festivals und Konzertreihen auf, darunter dem Bachfest in Leipzig, dem Klavier-Festival Ruhr in Köln, den Telemann-Festtagen in Magdeburg, dem Festival d'Auvers-sur-Oise, im Théatre des Champs-Elysées und im Theater du Châtelet in Paris, dem AMUZ Festival in Antwerpen und dem Festival international de Lamèque (Kanada).
Sein Interesse gilt ebenfalls der zeitgenössischen Musik wobei er regelmäßig mit dem Ensemble 2e2m zusammenarbeitet und auftritt.
Vielseitiges Repertoire vom 16. bis zum 21. Jahrhundert
Jean-Christophe Dijoux zeichnet sich somit durch seine tiefgreifende Vielseitigkeit aus: er spielt Repertoires vom 16. bis hin zum 21. Jahrhundert. Während seines Studiums von Klavier, Harmonie und Kontrapunkt am Conservatoire National Supérieur in Paris erwuchs in ihm die Faszination für den Klang historischer Tasteninstrumente: Cembalo, Clavichord und Fortepiano. Instrumente, auf denen er fortan regelmäßig spielt.
Nach seinem Abschluss in Paris absolvierte er mit Auszeichnung weitere Ausbildungen sowohl an der Hochschule für Musik Freiburg (Cembalo-Klasse von Robert Hill und Michael Behringer) als auch an der Schola Cantorum Basiliensis (Continuo-Klasse von Jörg-Andreas Bötticher und Jesper Christensen). Er wurde 2019 zum Professor für historisch informierte Aufführungspraxis an der Hochschule für Musik in Detmold und 2020 als Nachfolger von Robert Hill als Vorsitzender der Abteilung für historisch informierte Aufführungspraxis an die Hochschule für Musik in Freiburg ernannt. Zudem wird er regelmäßig als Dozent bei Sommerakademien für Cembalo, Generalbass und Kammermusik eingeladen.