Così fan tutte

Zwei Hände umschmeicheln einen Kunstkopf

Eine Wette, Verkleidungen, (Un)treue: »Così fan tutte«

In »Così fan tutte« von Wolfgang Amadeus Mozart und Lorenzo Da Ponte geht es um eine Wette: Die jungen Männer Ferrando und Guglielmo, Anfang 20 und schwer verliebt, sind sich sicher, dass ihre Verlobten ihnen immer treu sein werden. Also lassen sie sich mit dem lebenserfahreneren Don Alfonso auf eine Wette ein: Sie geben vor, in den Krieg zu ziehen, kehren verkleidet zurück nach Neapel und versuchen, die jeweils andere Verlobte zu verführen. Was nach anfänglichen Misserfolgen auch gelingt. In der Oper, die 1790 in Wien uraufgeführt wurde, geht es um Liebe und Sehnsüchte, Treue und Enttäuschungen – und am Ende ist unklar: Wer liebt wen, wie passen Paare zusammen und funktioniert (Un)treue eigentlich?

Inszenierung mit marionettenhaften Figuren

»Die erste Hälfte des Stücks mit der herzzerreißend schönen Abschiedsszene der beiden Paare und den Verkleidungen ist auf den ersten Blick sehr komisch«, beschreibt Prof. Alexander Schulin, Leiter des Instituts für Musiktheater der Hochschule für Musik Freiburg. Doch dann wird es ernster: Die Treueschwüre bröckeln, die Paare lösen sich voneinander. Waren sie überhaupt jemals füreinander bestimmt? Die Inszenierung an der Hochschule für Musik Freiburg spielt mit den Protagonistinnen und Protagonisten als marionettenhaften Figuren. Sie haben sich verstrickt in den unsichtbaren Fäden ihrer eigenen Ideale, Projektionen und Hoffnungen – und in ihrem Selbstbetrug.

Ein Projekt des Instituts für Musiktheater.

Foto: Ramon Manuel Schneeweiß