Die »Deutschlandstipendien« 2024/2025 sind vergeben

Ein Mal pro Jahr vergibt eine Jury an der Hochschule für Musik Freiburg die »Deutschlandstipendien«. Für das akademische Jahr 2024/2025 wurden neun Stipendiatinnen und Stipendiaten damit ausgezeichnet. Hier stellen wir sie vor.

Das Deutschlandstipendium fördert Studierende sowie Studienanfängerinnen und Studienanfänger, deren Werdegang herausragende Leistungen in Studium und Beruf erwarten lässt. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten 300 Euro monatlich – die Hälfte vom Bund und die andere Hälfte von privaten Stifterinnen und Stiftern. Das Bündnis aus zivilgesellschaftlichem Engagement und staatlicher Förderung ist das Besondere am Deutschlandstipendium. Im Förderjahr 2024/2025 werden an unserer Hochschule Stipendien bereitgestellt durch die Heidi-Gruss-Stiftung, die Dominik-Pfahlberg-Stiftung sowie die »Doris und Jochen Ortmann-Stiftung«. Allen Stipendiengebenden dankt die Hochschule für Musik Freiburg nachdrücklich für ihr Engagement.

Der Leistungsbegriff, der dem Stipendium zugrunde liegt, ist bewusst weit gefasst: Gute Noten und Studienleistungen gehören ebenso dazu wie die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen oder das erfolgreiche Meistern von Hindernissen im eigenen Lebens- und Bildungsweg. Die folgenden Studierenden haben die Jury mit ihren Leistungen überzeugt – herzlichen Glückwunsch an unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten des Jahres 2024/2025!

Oleksii Abashnik wurde im ukrainischen Charkiw geboren, und begann seine musikalische Ausbildung als Klarinettist im Alter von sieben Jahren am »Nationalen Musiklyzeum Charkiw« in der Klasse von Prof. Valery Nikolaevich Altukhov. Während seines Studiums zeichnete er sich mit zahlreichen ersten Preisen bei nationalen ukrainischen und internationalen Wettbewerben aus etwa bei »Chords of Khortitsa«, »Odesa Music Olymp«, »Polen Fanfare« und dem Musikwettbewerb »Stefan Tomic«. Als Gewinner des Wettbewerbs »Music Maysternya« wurde er zum Sommerprojekt »Luzerne Music Center« in New York, USA, eingeladen. Oleksii Abashnik nahm an zahlreichen Meisterkursen berühmter Klarinettisten teil: Martin Fröst, Paolo Beltramini, Annelien Van Wauwe, Matthias Schorn und Nuno Pinto. Seit 2022 ist er aktives Mitglied des »Youth Symphony Orchestra of Ukraine« und er trat als Soloklarinettist auf europäischen Bühnen auf. Seit September 2024 unterrichtet er beim »Musikverein Ebnet« Klarinette für Kinder. Seit Oktober 2022 ist er regulärer Student an der Hochschule für Musik Freiburg in der Klasse von Prof. Kilian Herold und Prof. Anton Hollich.

Der baskische Pianist Jon Haran Cañaveras Valle wuchs in einer musikbegeisterten Familie auf, geprägt vor allem von Jazz und traditioneller baskischer Musik. Mit großer Begeisterung für Sprachen begann er im Alter von 16 Jahren mit Deutsch- und Japanischunterricht und widmet sich derzeit mehreren Sprachen wie Arabisch und Nahuatl. Im Bereich der Musik studierte er ein Jahr bei Josep M. Colom am Konservatorium »Fundació Conservatori Liceu« in Barcelona und schloss im Sommersemester 2024 sein Bachelor-Studium in Klavier und Improvisation bei Tomoko Ogasawara und Prof. Christian Nagel an der Hochschule für Musik Freiburg erfolgreich ab. Aktuell absolviert er einen Master-Studiengang in Klavierimprovisation bei Prof. Laurens Patzlaff an der Hochschule für Musik Freiburg und entwickelt ein musikalisches Profil, das Sprachwissenschaften und Weltmusik mit Soundtrack-Musikkomposition und Improvisation verbindet.

Anna-Lucia Forck wurde in Berlin geboren und erhielt bereits ab dem Alter von sechs Jahren Geigen- und Klavierunterricht. Von 2016 bis 2019 absolvierte sie ein Jungstudium am »Julius-Stern-Institut« der Universität der Künste Berlin im Fach Gesang bei Regina Schudel-Klose und studierte anschließend im Bachelor-Studiengang Gesang an der Hochschule für Musik Detmold in den Studiengängen »Oper/Konzert« sowie »Gesangspädagogik« bei Prof. Gerhild Romberger. 2022 gewann sie den zweiten Preis beim »Lions Musikpreis« in Lemgo und wurde Semifinalistin des »Bundeswettbewerbs Gesang« in Berlin. Neben zahlreichen Chor- und Orchesterprojekten, die mit Tourneen unter anderem nach Kanada, Japan, Israel, Zypern sowie in andere europäische Länder verbunden waren, ist sie deutschlandweit als Solistin in Oratorien, Kantaten- und Passions-Konzerten zu erleben. Daneben arbeitet sie als leidenschaftliche Gesangspädagogin und Stimmbildnerin. Seit dem Wintersemester 2024/2025 studiert sie im Master-Studiengang Gesang bei Prof. Regina Kabis-Elsner an der Hochschule für Musik Freiburg.

Elisabeth Fußeder (geboren im Jahr 2000) studiert Komposition bei Prof. Brice Pauset an der Hochschule für Musik Freiburg. 2023/2024 war sie als Erasmus-Studentin an der »Sibelius-Akademie« im finnischen Helsinki eingeschrieben. Zahlreiche Ensembles betrauten sie mit Auftragswerken: Sie komponierte unter anderem für den »via-nova-chor« München, mehrfach für den Bundesjugendchor, die Stuttgarter Philharmoniker, das »Code Modern Festival«, die »Mädchenkantorei am Freiburger Münster« und den Bayerischen Landesjugendchor. Ihr Zyklus »waldeslust«, der als Partitur sowie auf der Debut-CD des Bundesjugendchors beim Carus Verlag erschienen ist, wird 2025 vom schwedischen »Eric Ericsons Kammarkör« unter Gastdirigat von Justin Doyle zu hören sein. Elisabeth Fußeders Komposition »may-be-peace« für fünf Stimmen erhielt 2022 den Sonderpreis des Kompositionswettbewerbs »Valentin-Becker-Preis«. Ein Jahr darauf wurde ihr »in tenebris« beim Kompositionswettbewerb der »randspiele Zepernick« ausgezeichnet. Im September 2024 wurde ihrem Stück »Sofðu unga ástin mín« der erste Preis beim Wettbewerb »Nocturne« verliehen  (Voktett Hannover, chor.com und Carus-Verlag). Auch bei »Jugend komponiert Bayern« (Leitung: Minas Borboudakis) wurden mehrfach Werke von ihr prämiert. Angetrieben von ihrer Leidenschaft für Chöre singt Elisabeth Fußeder beim Bundesjugendchor und der »Audi Jugendchorakademie« und war Gründungsmitglied des Sextetts »Ensemble Chiave«, das auf Bundesebene mehrfach mit Sonderpreisen ausgezeichnet wurde.

Qianchu Guo wurde im Jahr 2000 in China geboren. Mit 16 Jahren begann sie ihr Klavier-Studium an der »Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart«, wo sie ihren Bachelor-Studium abschloss. 2020 setzte sie ihr Master-Studium an der »Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar« in der Klasse von Prof. Grigory Gruzman fort. Derzeit studiert sie im Studiengang Konzertexamen an der Hochschule für Musik Freiburg bei Prof. Dr. Hardy Rittner. Sie ist mehrfache Preisträgerin zahlreicher internationaler Klavierwettbewerbe. Zu ihren Auszeichnungen gehören der zweite Preis beim Wettbewerb »César Franck International Piano Competition 2020« in Belgien, der dritte Preis beim »23rd International Music Competition Pietro Argento« in Italien, der dritte Preis beim »Young Chang Music Competition« in China, der erste Preis beim italienischen Wettbewerb »Orbetello International Piano Competition«, der erste Platz beim »International Music Competition ›Małopolska 2024‹« und andere. Während ihres Studiums hat sie Konzerte in China, Deutschland, Frankreich, Italien und Portugal gegeben. Neben der solistischen Tätigkeit widmet sich Qianchu Guo intensiv der Klavier-Kammermusik.

Jorge Octavio Morales Rojas wurde 2005 in Mexiko geboren. Von 2017 bis 2023 lernte er Klavier an der Musikhochschule »Instituto Nacional de Bellas Artes y Literatura« (INBAL) in Mexiko-Stadt und wurde von den Professoren Dr. Fernando García Torres und Naoya Seino unterrichtet. Seit Oktober 2023 studiert er an der Hochschule für Musik Freiburg Klavier im Bachelor-Studiengang bei Prof. Dr. Tibor Szász. Er gewann 2019 den ersten Preis und den Sonderpreis beim wichtigsten Wettbewerb für junge Pianistinnen und Pianisten in Mexiko, den nationalen Klavierwettbewerb »Cedros Up – Yamaha«. Er erhielt dritte Preise bei den Wettbewerben »Virtuosi per musica di pianoforte« in Tschechien 2019 und beim »Grand Prize Virtuoso« 2021 sowie einen zweiten Preis beim Wettbewerb »Odin International Music Competition« 2021. Er ist bereits an vielen Orten in Mexiko und in Tschechien aufgetreten und hat Meisterklassen unter anderem bei lan Hobson, Prof. Dr. Leslie Howard, Pierre-Laurent Aimard, Ivo Kahánek, Prof. Steven Glaser, Anna Pashenko und Claudio Rosado besucht.

Klara Simon, geboren 1998 in Stuttgart, studiert im Master-Studiengang Schulmusik und Französisch mit den Schwerpunkten Chorleitung bei Prof. Frank Markowitsch und Gesang bei Francesc Ortega i Martí an der Hochschule für Musik Freiburg. Außerdem spielt sie Oboe und war in verschiedenen Orchestern, unter anderem dem »Bundesjugendorchester«, aktiv. Klara Simon singt in verschiedenen Ensembles und leitet mehrere Chöre. Seit kurzem ist sie als musikalische Assistenz bei der »Mädchenkantorei Basel« tätig. Zahlreiche Preise bei »Jugend musiziert« und Konzertreisen prägen ihre künstlerische Laufbahn.

Der estnisch-amerikanische Cellist Brendan Aleksander Tarm wurde 1999 in Tallinn, Estland, geboren und zog mit seiner Familie ins US-amerikanische Chicago. Dort begann er in jungen Jahren am »Music Institute of Chicago« sein Musikstudium. Später studierte er an der »University of Michigan« in den USA mit einem Stipendium »U.S. Presidential Scholars Program«. Nach seinem Abschluss kehrte er nach Estland zurück und übernahm eine Position beim »Staatlichen Symphonieorchester Estlands«. Später entschied er sich für eine Weiterbildung und absolvierte ein Aufbau-Studium bei Jean-Guihen Queyras, Professor für Cello an der Hochschule für Musik Freiburg. Zu seinen wichtigsten früheren Lehrerinnen und Lehrern gehörten Richard Aaron, Hans Jørgen Jensen und Gilda Barston. Brendan Aleksander Tarm nahm an Meisterkursen mit Musikerinnen und Musikern sowie Pädagoginnen und Pädagogen wie Yo-Yo Ma, Frans Helmerson, Pieter Wispelwey, und Alban Gerhardt teil. Er wirkte bei Musikfestivals in aller Welt mit, darunter am »Gstaad Menuhin Festival«, am »Bowdoin International Music Festival«, an der »Accademia Musicale Chigiana« und als »New Horizons Fellow« am »Aspen Music Festival and School«.

Lena Widdermann absolvierte zunächst eine Ausbildung als Chor- und Ensembleleiterin an der »Berufsfachschule für Musik des Bezirks Mittelfranken« in Dinkelsbühl. Seit dem Wintersemester 2023/2024 studiert sie den »Master of Education« an der Hochschule für Musik Freiburg, nachdem sie zunächst den polyvalenten Zwei-Hauptfächer-Bachelor-Studiengang mit dem Fach Musik mit Hauptinstrument Blockflöte und das Fach Französisch an der Universität Freiburg abgeschlossen hat. Seit dem Wintersemester 2024/2025 studiert sie zusätzlich den Master-Studiengang Musikpädagogik mit Hauptfach Horn in der Klasse von Marc Noetzel. Von der großen Bandbreite des musikpädagogischen Arbeitsfelds fasziniert setzt sich Lena Widdermann zum Ziel, in der musikpädagogischen Arbeit, aber auch im eigenen musikalisch-künstlerischen Wirken, Schnittstellen zu identifizieren und so Verbindungen zwischen den verschiedenen Arbeits- und Wirkungsbereichen zu schaffen.