Antje Weithaas, Marie-Elisabeth Hecker & Martin Helmchen

Porträts von Antje Weithaas, Marie-Elisabeth Hecker und Martin Helmchen

Packend bis zum letzten Ton – Ein Klaviertrio komponieren? Oh nein, »das übersteigt meine Kräfte. Die Sache ist die, dass ich wegen der Veranlagung meines Gehörs die Verbindung von Klavier mit Geige oder Violoncello solo überhaupt nicht vertrage. Schon allein die Erinnerung an den Klang eines Trios verursacht mir einfach physisches Unbehagen.« Verblüffende Worte, ausgerechnet von jenem Komponisten, aus dessen Feder keine zwei Jahre später das umfangreichste Klaviertrio seiner Zeit fließen sollte! Die Geburt von Tschaikowskys Trio op. 50 bedurfte eines zwingenden Anlasses, der in einem schmerzlichen persönlichen Verlust lag: Nach dem Tod seines engen Freundes Nikolai Rubinstein warf sich Tschaikowsky in eine Komposition zuvor nicht dagewesener Dimensionen, die »dem Andenken eines großen Künstlers« nicht zuletzt durch ihren geradezu symphonischen Anspruch gerecht wurde.

Vermutlich hätte Tschaikowsky seine Weigerung auch schon früher aufgegeben, hätte er das Ensemble aus Antje Weithaas, Marie-Elisabeth Hecker und Martin Helmchen vor Ohren gehabt. Das Geschick, mit welchem die drei solistisch gefeierten Größen ihre Persönlichkeiten zu einer kammermusikalischen Einheit amalgamieren, verspricht auch Schuberts Klaviertrio in B-Dur zum Erlebnis zu machen: Obwohl krank und beinahe mittellos, erfand das damals unterschätzte Genie noch ein mit melodischen Einfällen, satztechnischen Überraschungen und lyrischen Paradiesaugenblicken gespicktes Meisterwerk.