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Michael Obst zu Gast im Institut für Neue Musik

Am 26. April 2018 spricht der Komponist über sein neuestes Werk "Noctuelles" – Uraufführung am Vorabend durch das ensemble recherche

Wenn Synästhesie die Aktivierung eines Sinnes durch einen anderen bedeutet – so im Falle des Auslösens von Farbwahrnehmungen durch Tonsignale – dann kann Obsts künstlerisches Werk als synästhetisch inspiriertes gesehen werden: Allein seine Doppelqualifikation als Pianist (bei Alfons und Aloys Kontarsky) wie auch als Komponist (bei Hans Ulrich Humbert) u.a. im Studio für elektronische Musik der Musikhochschule Köln prägten sein musikalisches Denken grundlegend. So generiert Obsts forschender Umgang mit den Ausdrucksmöglichkeiten technischer Systeme eine expressiv-gestische Instrumentalfarbe - seine Kompositionen sprechen gleichermaßen von analytisch kalkulierter Konstruktion wie von intuitivem Experiment und kreativer Neugier. 

Zunächst rein elektronischen Kompositionen folgten Instrumentalwerke, teilweise mit Tonbandzuspielung oder Live-Elektronik. Seit Anfang der 90er Jahre setzte sich Obst intensiv mit den Paradigmen des Visuell-Dramatischen auseinander. Es entstanden Filmmusiken, Kammeropern und Opern. Kennzeichnend ist auch hier die Gleichberechtigung mehrerer Ebenen, ihr wechselseitiges Wirken auf den Gesamtprozess. Eric De Visscher (1996, 37) bezeichnet diese kompositorische Strategie als „synthetisches Musikdenken“: als vielschichtige Verknüpfung von künstlich produzierten (Klang-)Elementen, der Schaffung zusätzlicher virtueller Räume via Technik, von instrumental-musikalischer Ästhetik wie szenisch-dramatischer Bühnenkunst.

Michael Obst ist Professor für Komposition an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar.

Gastseminar am
26. APRIL 2018, 10.00 - 12 Uhr 
in Raum 343 der Musikhochschule Freiburg
Michael Obst spricht über sein neues Werk "Noctuelles".
Uraufführung durch das ensemble recherche
am Vorabend um 20 Uhr im Ensemblehaus

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