Neue Leitung im Institut für Neue Musik

„Ich […] mache Musik: das Neugierig-Sein, das Entdecken, das Staunen, das Sich-selbst-überraschen-können, das Wagnis, das Auf-die-Klänge-warten-können, das Verstört-werden, das Auf-verrückte-Weise-genießen, das Etwas-bauen, das Denken-als-hohes-Vergnügen […] und ganz vieles mehr – das möchte ich nie missen.“

Schöllhorn ist immer auf der Suche nach einem lebendigen Diskurs, mit offener Haltung bei gleichzeitiger strenger Reflexion alles Eigenen. Vor der Folie anderer musikalischer Sprachen und Kulturräume (Frankreich, Ostasien etc.), in Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten kompositorischen Positionen, tradierter wie gegenwärtiger, erweitert der Komponist seinen ästhetischen Horizont um die Möglichkeiten des Perspektivwechsels. Im feinsinnigen Erleben fremder Hörgewohnheiten und Bedingungen kompositorischen Denkens, setzt er seine musikalische Sprache unablässig der Selbstkritik, der Kritik durch andere aus. Dazu gehört auch das Studieren von Gering-geschätztem und Vergessenem. Dazu gehört auch die aktive Begegnung mit dem Publikum. All die Erfahrungen, wie auch die musikalischen Elemente als solche, treten mit sich selbst in einen Dialog, kommentieren sich wechselseitig und beziehen die Hörenden und deren Wahrnehmung in ihr Spiel mit ein. „Für mich ist Musik eine Möglichkeitsform.“



(Zitate von Johannes Schöllhorn aus Texten der Webseite des Komponisten)

Biografie:


Geboren 1962 in Murnau, studierte in Freiburg bei Klaus Huber, Emanuel Nunes und Mathias Spahlinger Komposition, Musiktheorie bei Peter Förtig und besuchte Dirigierkurse bei Peter Eötvös. 
Johannes Schöllhorn arbeitet mit zahlreichen internationalen Solisten, Ensembles und Orchestern, unter anderen dem Ensemble Modern, Ensemble Musikfabrik, Ensemble Intercontemporain, Ensemble l’instant donné, Klangforum Wien, ensemble recherche, den Neuen Vocalsolisten, ensemble ascolta, dem Neuen Ensemble zusammen und seine Musik wurde von den Symphonieorchestern des WDR und SWR Stuttgart, dem DSO Berlin, dem Seoul Philharmonic Orchestra, dem Philharmonia Orchestra London und dem BBC Scottish Symphony Orchestra und anderen aufgeführt.

Er erhielt einige internationale Kompositionspreise und Auszeichnungen, im Jahre 1997 war er Gewinner des Comitée de Lecture des Ensemble Intercontemporain und erhielt 2009 den Praetorius Musikpreis des Landes Niedersachsen. Seine Kammeroper "les petites filles modèles" wurde oftmals in Paris und an verschiedenen Orten Frankreichs gespielt und hatte 1997 an der Opera de Bastille Premiere. 2008 war er im Rahmen des „into“-Projekts zu einem Studienaufenthalt in Hong Kong. Seine Musik umfasst viele Genres von Kammer- und Vokalmusik über Werke für Orchester bis hin zum Musiktheater. Er beschäftigt sich ebenfalls auf vielfältige Weise mit Transkompositionen von der Musik der Renaissance bis heute.
Johannes Schöllhorn war bis 2004 Leiter des Ensembles für Neue Musik an der Musikhochschule Freiburg und unterrichtete von 1995-2000 an der Hochschule für Musik und Theater Zürich-Winterthur. Von 2001 bis 2009 war er Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Hannover und Leiter des von ihm mitbegründeten Instituts für neue Musik „incontri“. Von 2009 bis 2017 war er Professor für Komposition und Leiter des Instituts für Neue Musik an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Ab Oktober 2017 wird er als Professor für Komposition und als Leiter des Instituts für neue Musik an der Musikhochschule Freiburg tätig sein.

Johannes Schöllhorn unterrichtete auch mehrmals am Kompositionsseminar der Fondation Royaumont (F) sowie dem Bartók-Festival (HU) und gab unter anderem Kompositionskurse auf Schloss Solitude, beim Ictus-Seminar (B), am Conservatoire de Paris, am TrinityLaban College in London (GB), am Central Conservatory in Beijing und am Conservatory of Music in Shanghai (China), in Hongkong, beim Takefu-Festival (Japan), an der Tokyo Ondai University (Japan), beim Seoul Philharmonic Orchestra (Korea), am Centro San Fedele Milano (Italien), in Lugano (Schweiz), Kiew (Ukraine), Jakarta (Indonesien) und Manila (Philippinen).

Mehr zum Thema
Johannes Schöllhorn http://www.johannes-schoellhorn.de/

Lehrangebot im Wintersemester 2017/18 
offen für alle Studierenden der Musikhochschule Freiburg

„Wie können wir leben ohne Unbekanntes vor uns zu haben?“ (R. Char)
4 Seminare zu meiner kompositorischen Arbeit



Donnerstag, 26. Oktober 2017    

11.00 – 13.00 Uhr, Raum 343

14.30 – 16.30 Uhr, Raum 343



Freitag, 27. Oktober 2017

11.00 – 13.00 Uhr, Raum 343

14.30 – 16.30 Uhr, Raum 343