3. Internationaler Kurt-Boßler-Orgelwettbewerb in Freiburg
Nachwuchsmusiker aus aller Welt kommen vom 2. bis 6. November 2021 nach Freiburg, um beim „3. Internationalen Kurt-Boßler-Orgelwettbewerb Freiburg“ einen Preis zu erringen. Der Wettbewerb findet alle fünf Jahre an der Hochschule für Musik Freiburg statt. Er ist nach dem Komponisten und Organisten Kurt Boßler benannt, der in Freiburg gelebt und gelehrt hat.
Für den Wettbewerb haben sich zahlreiche junge Musiker (Höchstalter: 35 Jahre) aus aller Welt beworben. Eingeladen wurden Kandidaten aus Deutschland, Frankreich, Italien, Russland sowie aus mehreren asiatischen Ländern. Elf junge Talente treten in der Kategorie „Orgel solo“ an, drei Duos in der bei Wettbewerben selten vergebenen „Sonderwertung Kammermusik“ – dann mit Orgel als Begleitinstrument neben Querflöte, Blockflöte, Trompete oder Gesang. Sie spielen ein in weiten Teilen frei wählbares und dadurch sehr vielseitiges Programm: unter anderem die „Trois Chorals pour Grand Orgue“ von César Franck, Hymnen von Nicolas de Grigny, einem der bedeutendsten Orgelkomponisten des Barock, und Werke berühmter deutscher Komponisten wie Johann Sebastian Bach oder Felix Mendelssohn Bartholdy. Und natürlich Stücke von Kurt Boßler, dessen Orchesterwerke, Kammermusik und Kirchenmusik weltweit gespielt werden und der in Freiburg, wo er zeitweise Komposition und Tonsatz unterrichtete und Organist an der Paulus- und Friedenskirche war, seine Wahlheimat gefunden hatte.
Freiburg als Treffpunkt junger, internationaler Organisten
Die Gewinner der insgesamt sechs Preise zwischen 5.000 und 1.000 Euro Preisgeld werden gekürt von einer international besetzten Jury unter dem Vorsitz von Prof. David Franke, Leiter des Instituts für Kirchenmusik der Hochschule für Musik Freiburg. „Wir konnten aus vielen, sehr vielversprechenden internationalen Kandidaten auswählen. Von dem Wettbewerb erhoffen wir uns nicht nur, die ausdrucksstarke und vielseitige Kompositionskunst Kurt Boßlers noch bekannter zu machen, sondern auch, Nachwuchstalente aus aller Welt untereinander zu vernetzen, damit sich daraus neue kreative Verbindungen ergeben“, erklärt Prof. David Franke. Organisiert wird der Kurt-Boßler-Orgelwettbewerb seit dem Jahr 2011, dem hundertsten Geburtstag des Komponisten, von den „Freunden und Förderern der Musik Kurt Boßlers“ unter Federführung seiner Tochter Irmela Boßler.
Kurt Boßler: Von fetzigen Klavierstücken bis Kammermusik
Irmela Boßler ist ebenfalls Musikerin und seit dem Jahr 1993 als Professorin für Querflöte an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig tätig. „Kurt Boßler war ein spontaner, fantasievoller, freigeistiger Mensch, der musikalisch immer seinen eigenen Weg gegangen ist. Er war offen für neue Strömungen seiner Zeit, ohne sich ihnen zu unterwerfen. Sehr schön drückt Hansdieter Werner dies in seinem Nachruf für Kurt Boßler aus: ‚Die Freiheit seines Blicks, seine bis in die letzten Werke hinein verfochtene Überzeugung, dass sowohl Tonalität als auch Dodekaphonie zwei gleich-gültige, gleichberechtigte, noch längst nicht erschöpfte Möglichkeiten sind, in deren Spannungsfeld er sein eigenes Schaffen gestellt hat, dieser vom Diktat des Tages unbelastete Standort sicherte ihm den selbständigen Schöpferwillen, der das Neue begrüßt, ohne es gleich als absoluten Wert zu nehmen und der dem Überlieferten vertraut, soweit es sich im Zeitgemäßen abbilden lässt. Man kann bei Boßler nicht den Neuerer gegen den Bewahrer ausspielen – dagegen sperrt sich der lebendige Atem seiner Musik.‘ Die Bandbreite seines kompositorischen Schaffens erstreckt sich von fetzigen Klavierstücken, die vor Vitalität nur so sprühen, über kontemplative Orgelwerke bis hin zu Kammermusik in ganz unterschiedlichen, interessanten Besetzungen“, sagt Prof. Irmela Boßler.
Kurt Boßler (1911 bis 1976) komponierte Orchesterwerke, Kammermusik, Stücke für Orgel und Chor sowie Kirchenmusik. Seine Werke werden in Konzertsälen und Kirchen in Deutschland und in vielen anderen Ländern aufgeführt.
Wir danken der Erzbischof Hermann Stiftung herzlich für ihre Unterstützung des Kurt-Boßler-Orgelwettbewerbs.
Die Preisträgerinnen und Preisträger
Den „Sonderpreis für Kammermusik“ in Höhe von 2.000 Euro erhielt das Duo Antigoni Chalkia (Sopran) und Clara Ernst (Orgel).
Preise im Rahmen der Wertung „Orgel solo“:
Den 1. Preis in Höhe von 5.000 Euro gewann Johannes Krahl (Leipzig), Orgel.
Der 2. Preis in Höhe von 2.500 Euro erhielt Pierre-François Purson (Caen/Frankreich), Orgel.
Der 3. Preis in Höhe von 1.500 Euro ging an Lukas Euler (Leipzig), Orgel.
Den „Sonderpreis der Gesellschaft der Orgelfreunde e. V.“ in Höhe von 1.000 Euro gewann Johannes Krahl (Leipzig), Orgel.
Der „Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werks von Kurt Boßler“ in Höhe von 1.000 Euro ging an Pierre-François Purson (Caen/Frankreich), Orgel.
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