Klavier-Antrittskonzert von Prof. Nicholas Rimmer

Der Pianist Nicholas Rimmer
Lange musste Nicholas Rimmer, seit 2020 Professor für Klavier und Korrepetition an der Hochschule für Musik Freiburg, darauf warten: Jetzt findet sein coronabedingt mehrfach verschobenes Antrittskonzert am 10. Januar 2022 statt. Gespielt werden spannende, bekannte und unkonventionelle Stücke.

Unter dem Titel „Songs, pictures and dances“ (Lieder, Bilder und Tänze) hat Nicholas Rimmer ein Programm zusammengestellt, das auch seine eigene Geschichte und seine Persönlichkeit ein Stück weit widerspiegele. „Der Abend wird spannend, ein bisschen unkonventionell und sehr vielseitig“, ist sich Nicholas Rimmer sicher. Geboten wird unter anderem ein Teil des Klavierzyklus „La femme 100 têtes“ des US-amerikanischen Komponisten und Pianisten George Antheil (1900 bis 1959). Der Zyklus besteht aus 46 Sätzen, die zum Teil nur 20 Sekunden lang sind. „George Antheil ist weniger bekannt, ein sehr interessanter Mensch. Er versuchte in den 1920er-Jahren, in Berlin Fuß zu fassen, landete dann in Paris und schuf dort sehr provokante Werke. Das bekannteste ist das ‚Ballet méchanique‘, das für seine Zeit wahnsinnig laut und krass war: Er verwendete dafür nicht nur ein riesiges Orchester, sondern auch Sirenen und Flugzeugpropeller“, erklärt Nicholas Rimmer. Darüber hinaus spielt er Werke von Franz Schubert, Béla Bartók, Franz Liszt und Modest Mussorgsky.

Kammermusik gemeinsam mit der Geigerin Tianwa Yang

Im Kammermusik-Teil des Konzerts spielt Nicholas Rimmer gemeinsam mit der mit ihm befreundeten Geigerin Tianwa Yang unter anderem ein Stück des Komponisten Wolfgang Rihm (geboren 1952). Das Werk begleite ihn und seine Kollegin schon seit Jahren: Ihre gemeinsame Einspielung der kompletten Werke von Wolfgang Rihm für Violine und Klavier wurde im Jahr 2009 mit mehreren Auszeichnungen geehrt („Diapason d’Or“, „Pizzicato Supersonic Award“ und „International Record Review ‚Outstanding‘ Award“). Teilweise hätten sie die Stücke sogar vor Wolfgang Rihm aufgeführt und dieser habe anschließend gesprochen. „Er ist ein grandioser Kopf, Musiker und Denker, dazu ein äußerst eloquenter Redner. Dieses Stück ist in den letzten Jahren wirklich Teil meiner Persönlichkeit geworden“, sagt Nicholas Rimmer.

Nicholas Rimmer wurde 1981 in Manchester (Großbritannien) geboren. Er studierte in Hannover Klavier bei Christopher Oakden und Musikwissenschaft an der Universität Cambridge. Nicholas Rimmer konzertiert auf namhaften Bühnen und wurde im Jahr 2009 für seine Einspielung mit Nils Mönkemeyer mit dem „Echo Klassik“ ausgezeichnet. Er ist außerdem ein gefragter Liedbegleiter und Mitgründer der Liederabend-Reihe „Klangwerk Lied“ in Freiburg. Seit 2020 unterrichtet er Klavier und Korrepetition an der Hochschule für Musik Freiburg.


Das Konzert

Antrittskonzert von Prof. Nicholas Rimmer: „Songs, pictures and dances“
Montag, 10. Januar 2022, 19:30 Uhr
Hochschule für Musik Freiburg, Kammermusiksaal
Gast: Prof. Tianwa Yang (Violine)

Programm
Franz Schubert, Franz Liszt → Der Gondelfahrer (S. 559), Sei mir gegrüßt! (S. 558, 1)

Béla Bartók → Drei ungarische Volkslieder aus Csik Sz. 35a:
I. Der Pfau
II. Am Jahrmarkt von Jánoshida
III. Weiße Lilie

George Antheil → La femme 100 têtes (nach Max Ernst):
I. Thoughtfully, not too fast
II. Thoughtfully, not too slow
XL. Nostalgic
VI. Floating („They'll burn the skies“)
V. Furioso
XXV. Minuet?
XVII. Brilliant
XLIV. A machine
XXXIII. Mystic tempo
XXXIV. Dreaming thoughtfully

Modest Mussorgsky → Bilder einer Ausstellung – Erinnerung an Viktor Hartmann
Promenade
1. Gnomus
Moderato comodo assai e con delicatezza
2. Il veccio Castello
Moderato non tanto, pesantemente
3. Tuileries (Dispure d'enfants après jeux)
4. Bydło
Tranquillo
5. Ballett der unausgeschlüpften Küken
6. „Samuel“ Goldenberg und „Schmuÿle“
Promenade
7. Limoges. Le marché
8. Catacombae (Sepulchrum romanum) – Cum mortuis in lingua mortua
9. Die Hütte auf Hühnerfüßen (Baba-Jaga)
10. Das Heldentor (in der alten Hauptstadt Kiew)

George Antheil → Sonate für Violine und Klavier Nr. 2

Wolfgang Rihm → Phantom und Eskapade für Violine und Klavier

Franz Schubert → Fantasie in C-Dur für Violine und Klavier, D. 935

Andante molto – Allegretto – Andantino – Tempo 1 – Allegro – Presto

Eintritt: 8 Euro (ermäßigt 4 Euro), Förderkreismitglieder 5 Euro

Dauer: Circa 90 Minuten