Pressemitteilung: Muvid-19 – Kleinigkeiten ohne Viren
Muvid-19 – Kleinigkeiten ohne Viren
Komponisten der Hochschule für Musik Freiburg erstellen neue Video-Miniaturen.
Am Institut für Neue Musik der Hochschule für Musik Freiburg lernen junge Komponisten, aus ihren Ideen Musik zu formen. Normalerweise. Nun, in Zeiten der Corona-Pandemie, greifen sie zur Filmkamera und unterwerfen sich zwei Regeln: Drehe einen Film von 19 Sekunden. Zeige einen Lautsprecher. Aus einer leicht spleenigen Idee des Studios für Elektronische Musik ist unter dem Titel „Muvid-19“ eine Serie von rund 50 Videos geworden, die auf Vimeo unter vimeo.com/channels/muvid19 veröffentlicht sind. Viele weitere werden folgen.
In den letzten Monaten gab es für Musiker kaum Auftrittsgelegenheiten. Alexander Grebtschenko suchte als Leiter des Studios für Elektronische Musik für seine Studierenden nach einer alternativen Möglichkeit, an die Öffentlichkeit zu treten. Zusammen mit Marie-Luise Calvero und Sebastian Zuleta vom Studio war er sich rasch einig, dass sich dafür Musikvideos anbieten. Den Namen „Muvid-19“ und die Länge von 19 Sekunden verdanken die Videos dabei Covid-19. „Zu Beginn haben wir uns viele Regeln für die Filme überlegt, von denen zwei übriggeblieben sind. 19 Sekunden und Lautsprecher. Der Lautsprecher ist ein zentrales Instrument in der Elektronischen Musik. Deswegen ist er der Hauptdarsteller in unseren Filmen“, erzählt Grebtschenko.
Alexander Grebtschenko hat das Auftaktvideo erstellt, das einen brennenden Lautsprecher zeigt. Um es erstellen zu können, musste er zu Hause kurz den Rauchmelder ausstellen und – womit er nicht gerechnet hatte – zwei Tage lüften. Der Aufwand hat sich gelohnt, denn sein Beispiel machte Schule. Filme sind nicht nur in Freiburg, sondern auch in China, Bolivien, Korea und den USA entstanden. Es haben sich Studierende, Alumni und Externe beteiligt. Auch Prof. Johannes Schöllhorn hat als Leiter des Instituts für Neue Musik zwei eigene Videos beigetragen. Für ihn stellen die Videos spannende kompositorische Etüden dar: „Bei Etüden gibt es immer eine Begrenzung, die die Kreativität herausfordert. Bei 19 Sekunden Film kann man einfach loslegen. Das weckt die Lust am Machen, bei der man gleichzeitig viel lernen kann. Manche erstellen einen Rohdiamanten, andere schleifen ihn zur Perfektion.“
Eigentlich hatte das Institut für Neue Musik der Hochschule für Juni 2020 ein großes Projekt zum koreanischen Komponisten Nam June Paik geplant. Das Projekt wurde um ein Jahr verschoben. Muvid-19 ermöglichte es nun den Studierenden, an einer gemeinsamen Idee mitzuwirken. Ziel ist es, 190 Videos zu erstellen. Sollte das gelingen, könnten die Zuschauer trotz der Beschränkung auf 19 Sekunden eine gute und abwechslungsreiche Stunde am Bildschirm genießen.
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