Schlagzeug-Spektakel im Freien: „Inuksuit“

Für Menschen jeden Alters, Familien und zufällig vorbeikommende Passanten: Am Sonntag, 28. April 2024, um 15 Uhr führen Studierende aus Freiburg, Basel und Bern das Stück „Inuksuit“ auf. Bei dem Konzert vor der Hochschule für Musik Freiburg spielen sie Schlagzeug, Piccolo-Flöten und Metallinstrumente. Geräusche aus der Umgebung gehören dazu – und manchmal singen sogar die Vögel mit.

Das Stück „Inuksuit“ von John Luther Adams ist für die Aufführung im Freien konzipiert. Es dauert etwa eine Stunde und ist für Menschen jeden Alters interessant. Dabei erforschen zwischen 9 und 99 Schlagzeugerinnen und Schlagzeuger den Klang eines Ortes inklusive seiner Geräusche, etwa durch Wind, Wasser, Vögel oder Menschen. Bei der Aufführung vor der Hochschule für Musik Freiburg spielen 29 Studierende der Musikhochschulen Freiburg, Basel und Bern. Sie verwenden Schlaginstrumente von kleinen Tom-Toms bis zu großen Trommeln, Piccolo-Flöten und Metall-Instrumente wie Glockenspiel, Becken oder Gongs. Aber auch Gegenstände kommen zum Einsatz: etwa Steine, die aneinander gerieben wie ein Windhauch klingen. Die Studierenden bewegen sich beim Spielen. Das Publikum kann ihnen folgen oder von einem Ort aus zuhören – je nachdem, welche akustische Erfahrung es machen möchte.

Nach 15 Jahren und hunderten Aufführungen: „Es ist eine Art Hymne“

Steven Schick, Schlagzeug-Professor an der US-amerikanischen University of California in San Diego, hat das Stück in Auftrag gegeben und das Konzert in Freiburg organisiert. Bei der Uraufführung im Jahr 2009 habe „Inuksuit“ im strömenden Regen in den kanadischen Rocky Mountains nur sechs Zuhörer angelockt, erklärt er. Doch heute, nach 15 Jahren und hunderten Aufführungen auf fünf Kontinenten, sei es zu einer Art Hymne geworden: „Für Menschen, die in größerer Harmonie mit der Natur leben wollen. Für Musikerinnen und Musiker, die glauben, dass Musik auch abseits von Konzertbühnen stattfinden kann. Und für ein Publikum, das die Schönheit in den kleinen Klängen des Alltags findet.“ Das Stück beginne weich und steigere sich bis zu einem Höhepunkt, an dem das Publikum sehr viele Geräusche gleichzeitig höre. Dann werde es wieder leiser, bis am Schluss nur noch eine Art Vogelgezwitscher zu hören sei, gespielt von Piccolo-Flöten und Glockenspiel. „Dieser Sound verliert sich in der Stille, man lauscht den Geräuschen der Umgebung. Und tatsächlich war es bei unseren Auftritten oft so, dass die Vögel in der Nähe sich an unsere Töne angepasst und fast sogar ein bisschen mitgesungen haben“, so Steven Schick.

Schlagzeuger, Dirigent, Autor: Prof. Steven Schick

Steven Schick wurde im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa geboren und wuchs auf einem Bauernhof auf. Er ist Professor für Schlagzeug an der University of California in San Diego. Während seiner Ausbildung studierte er ein Jahr lang an der Hochschule für Musik Freiburg. Der Schlagzeuger, Dirigent und Autor setzt sich seit mehr als 50 Jahren mit zeitgenössischer Musik auseinander und wurde in die „Percussive Arts Society Hall of Fame“ aufgenommen. Er hat mehr als 150 Werke in Auftrag gegeben oder uraufgeführt. Steven Schick war von 2006 bis 2022 musikalischer Direktor des US-amerikanischen Orchesters „La Jolla Symphony and Chorus“ und künstlerischer Leiter des „Breckenridge Music Festivals“. Als Gastdirigent war er unter anderem für das schottische „BBC Scottish Symphony Orchestra“, das amerikanische „Saint Paul Chamber Orchestra“, das in Frankfurt beheimatete „Ensemble Modern“ und das holländische „Asko/Schönberg-Ensemble“ tätig. Zwischen 2010 und 2018 war er künstlerischer Leiter der „San Francisco Contemporary Music Players“, von 2009 bis 2019 leitete er Kurse am „Banff Centre for Arts and Creativity“, die letzten drei Jahre davon als Co-Künstlerischer Leiter. 2020 wurde er von der Columbia University für sein Engagement bei der Aufführung amerikanischer Musik mit dem „Ditson Conductor's Award“ ausgezeichnet. Er veröffentlichte unter anderem das Buch „The Percussionist's Art: Same Bed, Different Dreams“ („Gleiches Bett, andere Träume“) und zahlreiche Aufnahmen, darunter „Weather Systems“, eine dreiteilige retrospektive Aufnahmeserie von Solo-Schlagzeugmusik.


Das Konzert
Sonntag, 28. April 2024, 15 Uhr
Hochschule für Musik Freiburg, Vorplatz
Schlagzeug-Spektakel: ein Konzert für die ganze Familie

Mitwirkende
Studierende der Musikhochschulen Freiburg, Basel und Bern
Prof. Steven Schick, University of California, San Diego → Künstlerische Leitung

Programm
John Luther Adams → „Inuksuit“ für 9 bis 99 Schlagzeugerinnen und Schlagzeuger

Der Eintritt ist frei.

Foto: Ramon Manuel Schneeweiß

 

Pressefotos zum Download

Kontakt

Ben Klaußner
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
b.klaussnermh-freiburg.de
0761 31915-53