3. Internationaler Kurt-Boßler-Orgelwettbewerb

Der »Internationale Kurt-Boßler-Orgelwettbewerb« wurde von den »Freunden und Förderern der Musik Kurt Boßlers« im Jahre 2011 anlässlich des 100. Geburtstags des Komponisten ins Leben gerufen.

Der 3. Internationale Kurt-Boßler-Orgelwettbewerb wird nun in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik Freiburg vom 2. bis 6. November 2021 in Freiburg im Breisgau veranstaltet.

Mit dem Institut für Kirchenmusik hat die Hochschule für Musik Freiburg einen Schwerpunkt im Bereich Orgel und Kirchenmusik geschaffen, dessen Ziel die Forschung und Förderung von Talenten auf diesem Gebiet ist, vor allem auch im Zusammenhang von Theologie und Musik.

Programm

Wettbewerb Orgel solo

Audio-Datei-Vorauswahl (Einsendeschluss: 12. Juli 2021)

1) Eines der folgenden Werke:
Johann Sebastian Bach BWV 541, 542, 543, 546, 547

2) Eines der folgenden Werke:
Max Reger Toccata+Fuge d-Moll | D-Dur Op. 59 | Toccata+Fuge a-Moll Op. 80
oder zwei der folgenden Werke:
Louis Vierne aus Pièces de fantaisie: Toccata, Impromptu, Naïades, Feux follets, Prélude

3) Eines der folgenden Werke von Kurt Boßler:
Chaconne Op. 50 (Merseburger) | Aphorismen (Kistner & Siegel) | Fantasie über »Wachet auf, ruft uns die Stimme« (Edition Kurt Boßler) | Kaleidoskop (Edition Kurt Boßler) | Eschatologische Kontemplation Op. 128 (Edition Kurt Boßler)

Die bei der Edition Kurt Boßler und Kistner & Siegel erschienenen Werke stehen auf dieser Seite als Download zur Verfügung. Die Chaconne op. 50 ist über den Musikalienhandel erhältlich.

Halbfinale

3. und 4. November 2021 | Ludwigskirche Freiburg

4) Eines der folgenden Werke:
Dieterich Buxtehude BuxWV 140, 141, 146, 149, 155, 156
Nikolaus Bruhns Präludium G-Dur, e-Moll (groß)

5) Eine der Triosonaten:
Johann Sebastian Bach BWV 525-530

6) Eines der folgenden Werke:
Franz Liszt Präludium und Fuge über BACH (späte Version)
Einen der »Trois Chorals pour Grand Orgue« von César Franck
Felix Mendelssohn Bartholdy Sonate I oder IV oder VI

7) Ein Werk von Kurt Boßler (siehe Liste).
Das Werk der Audio-Datei-Vorauswahl kann wiederholt werden.

Finale

5. November 2021 | Wolfgang-Hoffmann-Saal | Hochschule für Musik Freiburg

1.) Drei Sätze nach Wahl aus einer der folgenden Hymnen:
Nicolas de Grigny Pange lingua, Ave maris stella, Veni creator spiritus

2.) Eines der folgenden Concerti nach Antonio Vivaldi:
Johann Sebastian Bach d-Moll BWV 596 oder a-Moll BWV 593

3.) Werke oder Werkteile nach freier Wahl (Länge max. 12 Min.) von Max Reger, Sigfrid Karg-Elert, Louis Vierne, Charles-Marie Widor oder Maurice Duruflé

4.) Ein Werk Kurt Boßlers, das nicht mit dem Werk der bisherigen Runden identisch ist (siehe Liste)

5.) Ein Werk komponiert nach 1970 von max.10 Minuten Länge

Sonderwertung Kammermusik (optional)

Audio-Datei-Vorauswahl (Einsendeschluss: 12. Juli 2021)

Orgel plus Querflöte oder Orgel plus Blockflöte oder Orgel plus Trompete

Aufnahme von mindestens 3 Werken unterschiedlicher Stilepochen (oder Sätzen daraus), darunter ein Werk nach 1950 (Dauer circa 20 bis 25 Minuten).

Das Pflichtwerk Kurt Boßlers der Hauptrunde (siehe unten) kann schon ins Programm aufgenommen werden.

Orgel plus Gesang

Eines der folgenden Werke von Kurt Boßler:
»Das ist ein köstlich Ding« (Psalm 92,2-5) für Sopran (Tenor) und Orgel (Carus-Verlag) oder
»Der 150. Psalm« für Sopran (Tenor) und Orgel (Carus-Verlag) oder
»Magnificat« für Sopran (Tenor) und Orgel (Edition Kurt Boßler)

Dazu Aufnahme von mindestens 2 weiteren Werken anderer Stilepochen (oder Sätzen daraus), Gesamtdauer aller aufgenommenen Werke maximal 20 bis 25 Minuten.

Sonderwertung Kammermusik

2. November 2021 | Friedenskirche Freiburg

Ein repräsentatives Programm unterschiedlicher Stilepochen von maximal 30 Minuten Länge.

Darunter folgendes Pflichtwerk Kurt Boßlers:
a) Orgel plus Querflöte: Mixturen (Edition Kurt Boßler) oder Kontroverse (Edition Kurt Boßler)
b) Orgel plus Blockflöte: Kontroverse (Edition Kurt Boßler)
c) Orgel plus Trompete: Sonatine und Fantasie (Bärenreiter)
d) Psalm 100 »Jauchzet dem Herrn, alle Welt« für Flöte, Sopran (Tenor) und Orgel (Edition Kurt Boßler) in einer von den TeilnehmerInnen zu bearbeitenden Version für Gesang und Orgel

Die Noten der in der Edition Kurt Boßler erschienenen Werke stehen auf dieser Seite als Download zur Verfügung. Die anderen Werke können über die entsprechenden Verlage im Musikalienhandel bezogen werden.

Preise

1. Preis: 5.000 Euro

2. Preis: 2.500 Euro

3. Preis: 1.500 Euro

Sonderpreis für Kammermusik: 2.000 Euro

Sonderpreis der Gesellschaft der Orgelfreunde e. V.: 1.000 Euro

Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werkes von Kurt Boßler: 1.000 Euro

sowie weitere Konzerte und Auftrittsmöglichkeiten

Jury

Vorsitz: David Franke (Freiburg)

Bine Bryndorf (London)

Henry Fairs (Berlin)

Daniel Maurer (Straßburg)

Martin Fahlenbock (Bern)

Anmeldung

Zur Teilnahme berechtigt sind Personen, die nach dem 1. November 1986 geboren sind.

Organistinnen und Organisten können an beiden Wertungen (Orgel solo und Kammermusikwertung) teilnehmen (maximal eine Kammermusikwertung).

Eine Teilnahme ausschließlich an der Kammermusikwertung ist ebenfalls möglich.

Folgende Unterlagen sind bis zum 12. Juli 2021 einzusenden:

  • Lebenslauf
  • Kopie Pass/Personalausweis
  • Audiodatei mit dem Programm der Vorauswahl unter Angabe der Orgeldisposition des verwendeten Instrumentes
  • Detailliertes Programm der Halbfinal- und Finalrunde
  • Bescheinigung über die Einzahlung der Anmeldegebühr von 50 Euro (BaWü Bank / Landesbank BaWü Stuttgart | IBAN DE02 6005 0101 7495 5301 02 | BIC SOLADEST600 | Verwendungszweck 2179790004312)

Bewerbungsunterlagen bitte an orgelwettbewerbmh-freiburg.de senden.

Application Procedure

The competition is open only to applicants who were born after 1 November 1986.

Organists are allowed to participate in both competitions (Organ solo and chamber music – only one combination).

It is also possible to participate only in the chamber music competition.

To apply, please submit the following documents by 12 July 2021:

  • CV
  • Copy of passport / ID card
  • Audio file with the program of the preselection, indicating the organ disposition of the instrument used.
  • Detailed program for semi-final and final round
  • Receipt for payment of the 50 euro application fee (Bank details: Baden Württembergische Bank, IBAN DE02 6005 0101 7495 5301 02, BIC SOLADEST600, reference »1381660000716«)

Please send your application to orgelwettbewerbmh-freiburg.de.

Zu Kurt Boßler und seinen Werken

Aphorismen«, »Eschatologische Kontemplation«, »Kaleidoskop«, »Kontroverse«, »Mixturen« – Orgelwerke mit solchen Titeln machen neugierig. Und im Falle des Komponisten Kurt Boßler zu Recht. Denn hinter ihnen verbirgt sich eine Musiksprache von einer erregenden Mischung aus Sachlichkeit und Emotion, Strenge und Poesie. »Aphorismen«: Lust am pointierten musikalischen Gedankensplitter; »Eschatologische Kontemplation«: tiefsinnige klangliche Vision von Apokalyptik; »Kaleidoskop«: reizvoll-turbulentes Spiel von Formen und Klangfarben; »Kontroverse«: Auseinandersetzung mit der spannenden und spannungsvollen Situation gegenwärtigen Komponierens; »Mixturen«: kreative Verbindung von Tonalität und Atonalität – so übersetzt, bieten Boßlers Werktitel einen Vorgeschmack dessen, was Hörer und Interpreten erwartet.

Wer war Kurt Boßler? Am 10. Juli 1911 in Duisburg geboren, kam Boßler verhältnismäßig spät zur Musik. Seine musikalischen Studien an der Musikhochschule in Düsseldorf waren für seine kompositorische Entwicklung sicherlich ebenso bestimmend wie seine außerordentlichen autodidaktischen Fähigkeiten, die in ihm ein hohes Maß an Selbstverantwortung freisetzten.

Wer, wie der Autor, Kurt Boßler als Lehrer erleben durfte, fand in ihm eine Persönlichkeit von hellem Verstand und nie ermüdender Fantasie. Bei allem Ernst und aller Unbestechlichkeit des Urteils im Blick auf musikalische Qualität erlebte man ihn zugleich als einen Menschen voller Freundlichkeit und Humor. Nicht zuletzt bleibt Boßlers charakteristischer Hang zu einer gewissen Verschmitztheit in Erinnerung, nicht minder das wohltuend Undoktrinäre, die Freiheit seines Blicks – Eigenschaften, die sich im lebendigen Atem seiner Musik, ihrem spielerischen, oft tänzerischen, jedenfalls immer fantasievollen Charakter niederschlagen.

(Berthold Wicke)
 

Von 1943 bis 1963 wirkte Kurt Boßler in seiner Wahlheimat Freiburg, zuerst als Lehrer für Komposition und Tonsatz an der Städtischen Musikschule (der späteren Musikhochschule), anschließend weiterhin als freischaffender Komponist sowie als Organist an der Paulus- und Friedenskirche. In seiner überaus kreativen Freiburger Zeit entstanden viele Kompositionen, er hatte regen Anteil am Musikleben der Stadt und stand in stetigem Austausch mit bedeutenden Interpreten seiner Zeit, die seine Kompositionen – auch weit über Freiburgs Grenzen hinaus – (ur)aufführten.

1963 folgte er einem Ruf an das Kirchenmusikalische Institut in Heidelberg, an dem er bis zu seinem Tode 1976 Komposition und Tonsatz lehrte.

Neben zahlreichen Kompositionen für Orgel umfasst sein OEuvre Werke für Klavier, Kammermusik für Streicher und Bläser, Chor- und Orchesterwerke sowie Lieder.

Weitere Informationen finden Sie auf seiner Webseite.