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Konzert |

Antrittskonzert von Prof. Håkon Stene

Hakon Stene mit Kapuzenpullover

Mitwirkende

Ralf Schmid
Ensemble Aventure
Gäste und Studierende der Hochschule für Musik Freiburg
Studio für Elektronische Musik

Programm

Musik von Ralf Schmid, Simon Steen-Andersen und Iannis Xenakis

Konzert von Håkon Stene mit humorvoller Neuer Musik

Håkon Stene, Professor für Schlagzeug an der Hochschule für Musik Freiburg, gibt am 10. November 2022 um 20 Uhr sein Antrittskonzert. Gemeinsam mit Studierenden, dem »Ensemble Aventure« und befreundeten Musikerinnen und Musikern bringt er Neue Musik auf die Bühne. Dafür verwenden sie Instrumente, Video und Elektronik und erzeugen Klänge, die er als kraftvoll, poetisch und slapstickartig beschreibt.

Der Konzertabend, der aufgrund der Corona-Pandemie drei Mal verschoben werden musste, beginnt mit dem Stück »Peaux« des berühmten Komponisten Iannis Xenakis. Er war einer der wichtigsten Künstler im Bereich der neuen Schlagzeugmusik und wäre dieses Jahr 100 Jahre alt geworden. Håkon Stene spielt es gemeinsam mit dem Freiburger Schlagzeugensemble – ein Studierenden-Ensemble der Hochschule, das seit 1973 aktiv ist. Zwei weitere Stücke hat der mit Stene gut befreundete Ralf Schmid komponiert, der an der Hochschule für Musik Freiburg Jazzklavier lehrt. Der als »Pyanook« bekannte Pianist kann mit seinen elektronischen Handschuhen durch Handbewegungen Klänge steuern, verwischen und manipulieren.

Musik für Stimme, Video und Akkordeon

Zwei Stücke des Abends stammen von dem dänischen Komponisten Simon Steen-Andersen, Professor für Komposition an der Hochschule der Künste Bern, den Håkon Stene 2001 während seines Master-Studiums an der Hochschule für Musik Freiburg kennengelernt hat. Den im Jahr 2012 komponierten Titel »Black Box Music« haben die beiden seitdem weltweit mehr als 50 Mal aufgeführt – allerdings noch nie in Freiburg. Dabei stehen 15 Musikerinnen und Musiker und ein Solist auf der Bühne, Studierende der Hochschule und Mitglieder des »Ensembles Aventure«, einem europaweit bekannten Ensemble für Neue Musik. Die Musikerinnen und Musiker reagieren bei ihrem Auftritt auf Handzeichen durch Video-Projektionen auf einer riesigen Leinwand. Das zweite Werk von Steen-Andersen »Asthma« ist für Stimme, Video und Akkordeon geschrieben. Dabei spielt Håkon Stene Akkordeon, was er eigentlich gar nicht kann. »Ich spiele mit der Videoprojektion, entlocke dem Akkordeon Töne und Geräusche und nutze es als Schlaginstrument. Es ist Musik sowohl für die Augen als auch für die Ohren. Wir erzeugen Klangwelten, die jeder sofort intuitiv versteht, die spielerisch und zugänglich sind. Es ist keine ernste Musik, die ausschließlich und hermetisch Klang erforscht, sondern eine humorvolle, slapstickartige, multimediale Musik«, erklärt Håkon Stene. Und ein gutes Beispiel dafür, wie er am liebsten Musik macht: Über das Schlagzeug hinaus denkend mit hybriden Formen aus Musik, Elektronik und Performance, bei der alles als Schlaginstrument genutzt werden kann.

Håkon Stene nennt das eine »post-instrumentale Praxis«, also das, was auf die Zeit der klassischen Percussion- und Instrumentalpraxis folgt. Damit meint er, über den üblichen Einsatz von Instrumenten hinauszudenken, etwa indem man ein Klavier mit dem Bogen streicht, ein Cello als Schlaginstrument nutzt oder einer leeren Box mit den Händen Leben einhaucht. Auch der Einsatz von Elektronik und Mikrofonen, die neue Klangwelten erzeugen oder bekannte Töne verändern, gehört dazu.

Stene mag die »Randbereiche«, etwa Neue Musik, Alte Musik oder Volksmusik

Er bewege sich in ganz verschiedenen Genres, sagt Håkon Stene, weniger in den klassischen Stilen, sondern eher in den »Randbereichen der Musik«: Er begeistert sich für Neue Musik und elektronische Musik bis hin zu Techno, aber auch für Alte Musik, Historische Aufführungspraxis und Volksmusik. Seine Ausbildung erhielt der gebürtige Norweger an der Musikakademie in Oslo, wo er ein Bachelor- und ein Masterstudium Musik abschloss. Einen zweiten Master-Abschluss machte er in den Jahren 2001 bis 2003 an der Hochschule für Musik Freiburg, auf die er wegen ihrer bekannten Schlagzeug-Dozierenden und ihres guten Rufs im Bereich Neue Musik aufmerksam wurde. Später war er ein halbes Jahr an der Universität Kalifornien in San Diego, 2017 schloss er seine Promotion im Bereich künstlerische Forschung ab. Im gleichen Jahr wurde er Professor für Schlagzeug an der Hochschule für Musik Freiburg. Ursprünglich hatte er klassische Gitarre gelernt, wandte sich aber als Jugendlicher dem Schlagzeug und der Neuen Musik zu, weil ihn die Kompositionen von Iannis Xenakis stark beeindruckten.

Diese Musik begeistert Håkon Stene bis heute und er ist sich sicher: »Wir bieten bei unserem Konzert kraftvolle, poetische Musik, bei dem auch Menschen Spaß haben werden, die normalerweise mit Neuer Musik weniger anfangen können.«

Foto: Frédéric Boudin

Eintritt frei
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