Streicher-Festival „Saitenspiele“

29. April 2025

Musik mit Saiten-Instrumenten von Klassik bis Jazz: Vom 12. bis 17. Mai 2025 veranstalten Lehrende und Studierende der Fächer Streich- und Zupfinstrumente ein Festival an der Hochschule für Musik Freiburg. Dabei treten fast alle Lehrenden dieser Fächer auf – für das Publikum eine Gelegenheit, renommierte Musiker zu hören, die wegen ihrer internationalen Konzert-Tätigkeit eher selten in Freiburg spielen. Geboten werden Stücke in kleiner und großer Besetzung, darunter einige, die selten aufgeführt werden.

Dass Lehrende einer Hochschule gemeinsam üben und Stücke auf die Bühne bringen, kommt nicht allzu oft vor. Die meisten von ihnen geben Konzerte in aller Welt und kommen an die Hochschule, um ihre Studierenden zu unterrichten. Unter anderem aus diesem Grund wurde das Festival „Saitenspiele“ ins Leben gerufen, erklärt Muriel Cantoreggi, Professorin für Violine an der Hochschule für Musik Freiburg: „Wir haben im Streicher-Bereich wunderbare Musikerpersönlichkeiten an der Hochschule und wir verstehen uns gut. Deswegen freue ich mich, dass sich so viele hochkarätige Kolleginnen und Kollegen die Zeit genommen haben, endlich auch einmal gemeinsam auf der Bühne zu stehen und wunderschöne Musik zu spielen.“

Saitenspiele I und II: Harfe, Gitarre, Streicher-Kammermusik

Dem ersten Konzert am 12. Mai 2025 geht ein Auftritt von drei Harfen-Studentinnen voraus: Sie werden ab 18 Uhr im Foyer der Hochschule spielen und das Publikum auf das „Saitenfestival“ einstimmen, als eine Art „musikalischer Willkommens-Cocktail“, sagt Muriel Cantoreggi. „Saitenspiele I: Nachtfantasien“ wird von der Gitarren-Klasse gestaltet und bewegt sich musikalisch zwischen Franz Schuberts Quartett „Notturno“, arrangiert für Gitarre, Violine und Cello, bis zu Improvisation und der Jazzmusik von Thelonious Monk. Beim zweiten Konzert „Saitenspiele II: In Confidence“ spielen ausschließlich Lehrende der Hochschule. Sie bieten an dem Kammermusik-Abend Werke der Romantik, etwa ein Streichquintett mit zwei Bratschen von Wolfgang Amadeus Mozart und ein selten aufgeführtes Klaviertrio von Clara Schumann. „Das ist ein wunderbares, hoch originelles romantisches Trio. Clara Schumann komponierte es 1846, kurz bevor ihr Mann Robert sein erstes Klaviertrio Opus 63 schrieb, angeregt durch ihr Werk. Sie steht ihm musikalisch in nichts nach“, sagt Muriel Cantoreggi. Zudem wird an diesem Abend das modernste Stück des Festivals aufgeführt: „Three Pieces for Violin and Cello“ der US-amerikanischen Komponistin Jessie Montgomery.

Saitenspiele III: „Der Puls des Festivals“

„Saitenspiele III: ‚Frei, aber einsam‘“ bezieht sich auf die „F.A.E.-Violinsonate“ in a-Moll, die von den befreundeten Komponisten Albert Dietrich, Robert Schumann und Johannes Brahms gemeinsam geschrieben wurde. Jeder der vier Sätze der Sonate wird von einer anderen Besetzung gespielt, sodass insgesamt vier Geiger und vier Pianisten beteiligt sind. In diesem Stück zeige sich der Puls des Festivals – es repräsentiere am besten, worum es bei „Saitenspiele“ gehe, erklärt Muriel Cantoreggi: „Ein Stück, das von drei Komponisten geschrieben wurde, was sehr selten vorkommt, wird von acht Musikerinnen und Musikern aufgeführt. Dadurch ist das Konzert wie ein von vielen Personen gemaltes Bild. Man erkennt die Handschrift von jedem Einzelnen.“ Im Anschluss daran spielen jeweils zwei Korrepetitoren vierhändig verschiedene Stücke, etwa aus Robert Schumanns „Bilder aus Osten“. Das Werk „Exil!“ op. 25 für hohe Streicher von Eugène Ysaÿe ist ebenfalls eines, das selten aufgeführt wird: Der belgische Komponist schrieb es 1917 in den USA. Spielen wird ein Ensemble aus Lehrenden und Studierenden mit voraussichtlich zwölf Violinen und acht Bratschen. „Dieses Stück ist eine Perle. Es ist hoch emotional und endet einsam im letzten Abschnitt, sich auflösend und verstummend. Im wahrsten Sinne des Wortes entwurzelt, ohne Celli, ohne Bass“, erklärt Muriel Cantoreggi.

Saitenspiele IV: Musikalisches Feuerwerk ohne Dirigent

Seinen Abschluss findet das Festival in „Saitenspiele IV: London und anderes“ mit einem musikalischen Feuerwerk: Lehrende und Studierende führen die letzte von Joseph Haydns „Londoner Sinfonien“ auf – und das, wie es im 18. Jahrhundert üblich war, ohne Dirigent. Stattdessen werden die Sinfonie und auch die anderen Stücke des Abends von Violinen-Professor Gottfried von der Goltz aus dem Orchester heraus geleitet. Davor gibt es mehrere Stücke, in denen Lehrende als Solisten auftreten: etwa im selten aufgeführten „Concertone C-Dur“ (KV 190) von Wolfgang Amadeus Mozart für zwei Violinen, Oboe und Cello, in Joseph Haydns „Cellokonzert Nr. 1 C-Dur“ und in der „Trauermusik“ von Paul Hindemith. „Auf diesen Abend freue ich mich sehr. Es ist ein großes Orchester-Konzert mit vielen unserer fabelhaften Lehrenden als Solistinnen und Solisten. Ein krönender Abschluss“, so Muriel Cantoreggi.


Das Festival
Saitenspiele I: „Nachtfantasien“

Montag, 12. Mai 2025, 19 Uhr
Hochschule für Musik Freiburg, Kammermusiksaal

Mitwirkende
Michael Hampel, Phileas Baun, Christian Reichert → Gitarre
Heiko Duffner → E-Gitarre
Muriel Cantoreggi → Violine
Wolfgang Lessing → Violoncello

Programm
Wolfgang Amadeus Mozart/Mauro Giuliani → Ouverture de „La clemenza di Tito“ (Arrangement für zwei Gitarren)
Manuel de Falla/Michael Hampel → Suite „El amor brujo“ (Arrangement für zwei Gitarren)
Thelonius Monk/Heiko Duffner → „’round Midnight“
Enrique Granados → Danza Oriental
Franz Schubert/Michael Hampel → Aus Quartett für Gitarre, Flöte, Viola und Violoncello G-Dur D 96 (nach dem „Notturno“, op. 21 von Wenzel Matiegka; Arrangement für Violine, Violoncello und Gitarre)
Astor Piazzolla/Michael Hampel → Libertango (Arrangement für vier Gitarren)


Saitenspiele II: „In Confidence“

Dienstag, 13. Mai 2025, 19 Uhr
Hochschule für Musik Freiburg, Kammermusiksaal

Mitwirkende
Muriel Cantoreggi, Julia Schröder, Anne-Katharina Schreiber → Violine
Anna Puig Torné → Viola
Elena Cheah → Violoncello
Chiara Opalio → Klavier

Programm
Jessie Montgomery → Three Pieces for Violin and Cello
Wolfgang Amadeus Mozart → Streichquintett C-Dur KV 515
Clara Schumann → Trio g-Moll op. 17


Saitenspiele III: „Frei, aber einsam“

Freitag, 16. Mai 2025, 19 Uhr
Hochschule für Musik Freiburg, Wolfgang-Hoffmann-Saal

Mitwirkende
Muriel Cantoreggi, Anne-Katharina Schreiber, Julia Schröder, Simone Zgraggen → Violine
Diemut Poppen, Anna Puig Torné → Viola
Jean-Guihen Queyras → Violoncello
Yuuki Katsukawa, Akiko Okabe, Chiara Opalio, Annalisa Orlando, Yukie Takai, Ryo Yamanishi → Klavier

Programm
Albert Dietrich/Robert Schumann/Johannes Brahms → Violinsonate a-Moll (F.A.E-Sonate)
Robert Schumann → Aus „Bilder aus Osten“ op. 66 für Klavier zu vier Händen
Albert Dietrich → Aus Sonate G-Dur op. 19
Johannes Brahms → Ungarischer Tanz Nr. 1 g-Moll
Eugène Ysaÿe → „Exil!“ op. 25 für hohe Streicher
Johannes Brahms → Trio a-Moll op. 114


Saitenspiele IV: „London und anderes“

Samstag, 17. Mai 2025, 19 Uhr
Hochschule für Musik Freiburg, Wolfgang-Hoffmann-Saal

Mitwirkende
Julia Schröder, Gottfried von der Goltz, Simone Zgraggen → Violine
Diemut Poppen → Viola
Jean-Guihen Queyras → Violoncello
Studierende der Hochschule für Musik Freiburg
Gottfried von der Goltz → Leitung

Programm
Wolfgang Amadeus Mozart → Concertone C-Dur KV 190
Joseph Haydn → Cellokonzert Nr. 1 C-Dur Hob. VIIb: 1
Paul Hindemith → Trauermusik für Viola und Streichorchester
Joseph Haydn → Sinfonie Nr. 104 D-Dur „London“


Eintritt pro Konzert
8,50 Euro, 4 Euro ermäßigt, 6 Euro für Mitglieder der Fördergesellschaft der Hochschule für Musik Freiburg
Tickets an der Abendkasse oder online unter: https://www.mh-freiburg.de/tickets

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Kontakt

Ben Klaußner
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0761 31915-53
E-Mail: b.klaussnermh-freiburg.de